Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 27.08.2015
- "Kunst umgehen"
Ein Mittagskunstwerk-Termin als Vorschau für den alten, neuen Ort - noch ohne die Kunst
Mit einer „High Noon – 12.30 Uhr mittags“-Veranstaltung begrüßt das Kunstvermittlungsprogramm „Kunst umgehen“ den September. Am Montag (7. September) wird von 12.30 bis 13 Uhr über die „Stehende Figur“ von Fritz Wotruba gesprochen. Der Treffpunkt ist an der Knochenhauerstraße, Ecke Goldener Winkel. Die Teilnahme kostet drei, ermäßigt zwei Euro und ist mit Hannover-Aktiv-Pass frei.
Die Bronzeplastik „Stehende Figur“ von Fritz Wotruba (*1907 in Wien, Österreich – †1975) wurde im Rahmen des Straßenkunstprogramms zunächst im Jahr 1970 an der Kreuzkirche platziert und nach einem Jahr an ihren noch aktuellen Standort in der Nordmannpassage versetzt, wo ihr zwar unmittelbar und unvermittelt begegnet werden, wo sie ihre Wirkung in der beengten stadträumlichen Situation der Passage jedoch nur bedingt entfalten kann. Das Objekt „Lichtspirale“ von Christian Weiser, das im Jahr 1971 den Platz der Wotruba-Plastik an der Kreuzkirche eingenommen hatte, wurde auf Empfehlung der Kommission für Kunst im öffentlichen Raum wegen Beschädigungen im Jahr 2009 deinstalliert. Somit kann die „Stehende Figur“ im kommenden Jahr an ihren ursprünglichen Standort zurückkehren. Dieses Mittagskunstwerk-Gespräch dient als Vorschau für den neuen Ort, noch ohne die Kunst. Es wird um Möglichkeiten, Potenziale und Gefahren gehen. Dabei ist interessant, wie der jeweilige Ort ihre Wahrnehmung prägt: In der Nähe des Kirchenbaus wurde häufig ein Kreuz aus ihr gelesen, im Alltagsraum wird sie zum Körper und entspricht damit dem Gesamtwerk des Künstlers, in dem die Grundlagen seiner geometrischen Abstraktionen häufig figürlich sind.
Bei „High Noon – 12.30 Uhr mittags“ wird an jedem ersten Montag im Monat in der Mittagspause jeweils eine künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum Hannovers in verdichteter Form vorgestellt. Da „High Noon“ jedes Mal ein anderes Objekt ins Visier nimmt, bewegen sich Fans des Formats – quasi in Zeitlupe – mit der Kunstvermittlung durch das Jahr, die Stadt und die Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum.