Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 07.02.2019
Veröffentlichung von Umfrageergebnissen zur urbanen Logistik
Das Forschungsprojekt USEfUL (Untersuchungs-,Simulations- und Evaluations-Tool für Urbane Logistik), das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird (FKZ: 03SF0547), führte im Jahr 2018 zwei deutschlandweite Befragungen zur urbanen Logistik durch. Die aufbereiteten Ergebnisse der Befragung von Bürger*innen einerseits und Unternehmen andererseits können auf der Projektseite www.urbane-logistik.de/dialog eingesehen sowie heruntergeladen werden.
Die Befragung der Bürger*innen zielte auf die Erfassung des logistikauslösenden Verhaltens von Privatpersonen ab. Im Mittelpunkt stand das Ziel, ein genaueres Verständnis über die Akzeptanz neuartiger Lieferkonzepte sowie über die Durchführung von Versorgungseinkäufen zu erlangen. An dieser Umfrage nahmen 1.300 Bürger*innen teil.
Die zweite Befragung fokussierte Unternehmen, um logistikbezogenen Mobilitätsmuster sowie Erkenntnisse über den urbanen Wirtschaftsverkehr zu erhalten. An dieser Umfrage beteiligten sich 84 Unternehmen.
Das Forschungsprojekt „USEfUL“
Das Forschungsprojekt „USEfUL“ wird mit rund zwei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Im Zuge des Projektes wird eine Web-Applikation entwickelt, mit der Logistikkonzepte simuliert und optimiert, sowie deren Auswirkungen auf das Leben in der Stadt und den Gesamtverkehr aufgezeigt werden können. Das Projekt soll seinem Akronym gerecht werden und „nützlich“ sein: Insbesondere Politiker*innen und Kommunen sollen die Web-Applikation verwenden, um entsprechend ihrer definierten Nachhaltigkeitsziele, effektive Maßnahmen zu identifizieren. Mit der Umsetzung der identifizierten Logistikkonzepte, soll die innerstädtische Logistik beispielsweise leiser werden und geringere Schadstoffemissionen aufweisen. Dadurch könnten Städte für deren Einwohner*innen lebenswerter werden. Ein weiterer Fokus der Projektgruppe ist es, das von der EU gesetzte Ziel zu erreichen, die urbane Logistik bis 2030 weitestgehend CO2-frei zu gestalten.
Erkenntnisse bereitstellen
Die Web-Applikation, dient als Entscheidungshilfe für Politik und Verwaltung. Darüber hinaus gibt sie der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich über alternative Logistikkonzepte und ihre Auswirkungen zu informieren. Durch das Projekt USEfUL können somit die Auswirkungen geplanter Logistikkonzepte für spezifische urbane Gebiete simuliert und entsprechend der definierten Nachhaltigkeitsziele und deren Umsetzbarkeit bewertet werden. Beispielsweise kann der Einsatz von Mikro-Hubs simuliert werden. Mikro-Hubs dienen als mobile oder stationäre Lagerungsstandorte von denen aus eine Feinverteilung beispielsweise von Kurier-, Express- und Paketlieferungen (KEP) auf der „letzten Meile“ erfolgt. Diese können dazu beitragen, die Menge an schweren Nutzfahrzeugen in Städten zu verringern. All das soll zu einer lebenswerten Stadt mit nachhaltigen und zukunftsfähigen Transportlösungen führen. Somit kann USEfUL in Zukunft einen großen Beitrag zur Reduzierung von Emissionen im Bereich der urbanen Logistik leisten.
Logistikkonzepte simulieren
Mit der Simulation verschiedener Logistikkonzepte in repräsentativen Pilotquartieren in Hannover werden die jeweiligen Auswirkungen auf Verkehr und Umwelt analysiert und evaluiert – auch im Hinblick auf ihre Wirtschaftlichkeit und Kundenakzeptanz. Die Ergebnisse können über die Anpassung von Parametern wie die Bevölkerungs-, Bebauungsstruktur oder dem Verkehrsaufkommen auf andere Kommunen übertragen werden. Auf Grundlage der Modellierung und Simulation von Verkehrs- und Warenströmen sollen Lösungen der urbanen Logistik von Gütern und Dienstleistungen analysiert und bewertet werden können.
Bürger*innen beteiligen
Auch 2019 werden die Bürger*innen in einem interaktiven Workshop eingebunden, bei dem die Akzeptanz für zukunftsweisende Logistikkonzepte im Fokus steht.
Verzahnung von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft
Die Zusammensetzung der Projektpartner*innen im Forschungsprojekt USEfUL bringt Kommune, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen und strebt den Austausch von Ideen und Fachwissen an. Die Landeshauptstadt Hannover leitet das Projekt und führt es gemeinsam mit ihren Verbundpartner*innen Leibniz Universität Hannover, Technische Universität Braunschweig, Hochschule Hannover und Volkswagen AG durch.