Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
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- 25.06.2015
Stadt kann Modulgebäude des Klinikum Siloah als Flüchtlingsunterkunft nutzen – Region, Klinikum und Stadt erzielen Einvernehmen - Übernahme kurzfristig möglich
Die Landeshauptstadt kann künftig das leer stehende Modulgebäude des Klinikum Siloah als Unterkunft für Flüchtlinge nutzen. Die Region Hannover, die Klinikum Region Hannover GmbH und die Stadt haben sich auf einen mehrjährigen Nutzungsvertrag verständigt. Bereits in Kürze können dort rund 200 Flüchtlinge untergebracht werden.
Der Verwaltungsausschuss der Landeshauptstadt hat Oberbürgermeister Stefan Schostok am (heutigen) Donnerstag einstimmig grünes Licht für den Abschluss einer entsprechenden Nutzungsvereinbarung über das ehemals als Interimskrankenhaus genutzte Gebäude mit der Klinikum Region Hannover GmbH (KRH).
Oberbürgermeister Schostok, Regionspräsident Hauke Jagau und KRH-Geschäftsführerin Barbara Schulte gehen davon aus, dass auf der Grundlage der einvernehmlich erarbeiteten Nutzungsbedingungen die Vereinbarung binnen kurzer Zeit besiegelt wird. Als Übernahmetermin steht der 1. Juli 2015 bereits fest.
Die Verwaltung ist bestrebt, die Nutzungsvereinbarung so schnell wie möglich abzuschließen und das Gebäude so bald wie für Flüchtlinge zu nutzen. Die dafür notwendigen Arbeiten sollen in der zweiten Juli-Hälfte abgeschlossen sein. Unter anderem sollen dann am Standort Siloah Flüchtlinge untergebracht werden, die seit längerem in Turnhallen leben mussten.
Langfristige Übernahme
Die Vereinbarungen sehen vor, dass die Landeshauptstadt das 5.537 Quadratmeter (m²) große Modulgebäude für 4,5 Jahre bis Ende 2019 mietet. Auf Basis eines verabredeten Mietzinses von 8,00 Euro/m² monatlich beträgt die Jahreskaltmiete rund 532.000 Euro. Mit Ablauf der Nutzungszeit Ende 2019 geht das Gebäude in das Eigentum der Stadt über. Diese muss den Modulbau vom Krankenhausgelände auf eigene Kosten entfernen und kann es anderweitig verwerten.
Um die Zugänge zum Klinikum Siloah und zur künftigen Flüchtlingsunterkunft zu trennen, soll der Eingang zum Modulgebäude künftig von der Roesebeckstraße und damit getrennt vom Krankenhauszugang erfolgen. Die technischen Einzelheiten sind noch kurzfristig festzulegen. Insgesamt können in dem Gebäude rund 200 Menschen untergebracht werden.
Während der Bauzeit für das neue Klinikum Siloah war auf dem Krankenhausgelände ein Interimskrankenhaus in Modulbauweise errichtet worden. Seit Inbetriebnahme des neuen Krankenhauses im vergangenen September steht dieses Gebäude leer.
Oberbürgermeister Schostok:
„Ich danke der Region und der Klinikum-Gesellschaft, dass wir uns auf eine mehrjährige Nutzung einigen konnten. Damit bekommen wir weitere dringend benötigte Unterkünfte für Flüchtlinge. Wir denken, dass insbesondere auch Flüchtlinge, die schon längere Zeit in Turnhallen leben müssen, hier einen Platz finden werden. Die Situation bei der Unterbringung von Flüchtlingen insgesamt bleibt trotz der baldigen wichtigen Entlastung durch die Unterkunft am Siloah aber weiterhin sehr angespannt. Wir werden übergangsweise auch weitere Turnhallen nutzen müssen.“
Regionspräsident Hauke Jagau:
„Ich freue mich, dass es Landeshauptstadt und Klinikum gelungen ist, zu einer Verständigung zu kommen. Die gefundene Lösung ist fair. Es ist gut, dass auf diese Weise ein Beitrag geleistet wird, um eine angemessene Unterbringung für die Menschen sicher zu stellen, die aus sehr schwierigen Situationen zu uns kommen.“
KRH-Geschäftsführerin Barbara Schulte:
„Wir möchten die Stadt unterstützen, Flüchtlinge kurzfristig unterbringen zu können. Der Bedarf an Wohnraum ist offensichtlich, und wir sehen uns in der Verantwortung, hier einen Beitrag zu leisten.“
Kurzfristig weitere Turnhallen für Flüchtlinge benötigt
Ungeachtet der zügigen Vorbereitung einer neuen Unterkunft am Standort Siloah müssen vorübergehend weitere Turnhallen für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden. Wie Oberbürgermeister Schostok im Verwaltungsausschuss erläuterte, wird noch in dieser Woche die Turnhalle in der Voltmerstraße in den nächsten Tagen hergerichtet. Dort sollen ab der kommenden Woche voraussichtlich 30 bis 40 Flüchtlinge untergebracht werden. Diese Sporthalle wird von einem Sportverein und nur in geringem Maße für den Schulsport genutzt. Mit den Betroffenen werden Gespräche über vorübergehende alternative Hallenräume geführt.
Angesichts fehlender anderer Unterkünfte werden seitens der Stadtverwaltung weitere Turnhallen auf eine Eignung als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft geprüft. Die entsprechenden Schulen und Sportvereine werden hierüber in Kürze unterrichtet. Ebenso ist seitens der Stadtspitze ein Gespräch mit dem Stadtsportbund geplant.
Mit Fertigstellung der geplanten neuen Modulbauten ab September erwartet die Stadtverwaltung eine Entspannung der Situation, um dann die Nutzung von Turnhallen als Notunterkunft so schnell wie möglich wieder zurückzufahren.
In der Landeshauptstadt sind aktuell knapp 2.700 Flüchtlinge in städtischen Unterkünften untergebracht, davon gut 1.000 in Wohnheimen, ebenfalls gut 1.000 in Notunterkünften wie dem ehemaligen Oststadtkrankenhaus oder Turnhallen, sowie gut 600 in Wohnungen und Wohnprojekten.
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Ansprechpartner:
Landeshauptstadt Hannover
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