Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 01.10.2019
Vortrag zu „Das neue Wahlrecht und die Landfrauenbewegung“ in der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover
„Das neue Wahlrecht und die Landfrauenbewegung“ ist der Titel eines Vortrags von Dr. Anke Sawahn, Historikerin, Hannover, am Dienstag (8. Oktober) von 18 bis 21.30 Uhr Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover, Burgstr. 14 (Saal). Der Eintritt ist frei.
Der Vortrag ist Teil der gemeinsamen Veranstaltungsreihe "Weimarer Farbenlehre: Schwarz-rot-gold oder Schwarz-weiß-rot?" vom Historischen Museum Hannover und der Volkshochschule Hannover.
Zum Vortrag:
Als im November 1918 auch den Frauen das Wahlrecht zugestanden wird, äußern sich einige von ihnen recht unterschiedlich. 1915 wird in der Provinz Hannover der erste Landfrauenverein gegründet (genau: Landwirtschaftlicher Hausfrauenverein LHV), 17 Jahre nach der Begründung der deutschen Landfrauenbewegung (1898) durch die ostpreußische Gutsfrau Elisabet Boehm. Das Meinungsspektrum reicht von Ablehnung der Verfassung mit dem demokratischen Wahlrecht („Was geht mich das an?“) bis zur Zustimmung, da Wahlenthaltungen die Gegenpartei stärken könnten. Eine rege Wahlbeteiligung sei „heiligste Pflicht“. Diese Frauen vom Land befürchten durch Sozialismus Chaos und Anarchie. Sie sehen die antirepublikanische „staatserhaltende“ Deutschnationale Volkspartei (DNVP) als ihre politische Heimat an. Die neuen Rechte nutzen die Landfrauenvereine für eine ausgesprochene Lobbypolitik. Bis 1933 sammeln sich in der Provinz Hannover 6.000 Mitgliedsfrauen von insgesamt 100.000 Landfrauen im Deutschen Reich.