Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 16.10.2019
- Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule
Neue Veranstaltungsreihe „Identitätssehensucht – Über den fragwürdigen Umgang mit Einheit und Verschiedenheit“
Die neue Veranstaltungsreihe „Identitätssehensucht – Über den fragwürdigen Umgang mit Einheit und Verschiedenheit“ beginnt am Mittwoch (23. Oktober) um 18.30 Uhr mit dem Vortrag „Brauchen wir eigentlich Identität? Zur Sozialpsychologie eines politisch zweifelhaften und affektiv hochbesetzten Konstrukts“ von Prof. Dr. Rolf Pohl in der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule (VHS), Burgstr. 14, in Raum 114. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird bis zum 20. Oktober mit der Kursnummer 12805V1 unter anmeldung.vhs@hannover-stadt.de gebeten.
Zum Vortrag:
Der Begriff „Identität“ ist ein inflationär verbreitetes Modewort geworden. Sein Reiz liegt dabei in seiner Unbestimmtheit, die ihn letztlich gegen alles, was als nicht-identisch gilt einsetzbar macht. Vor allem in der Beschwörung einer kollektiven, also einer nationalen, kulturellen oder einer geschlechtlichen Identität wird diese Gefahr deutlich. Der Identitätsbegriff suggeriert dabei das Vorhandensein klarer Differenzen und eine wesensmäßige Einheit mit sich selbst beziehungsweise mit der eigenen Gruppe. Die ersehnte innere Homogenität, Reinheit und Widerspruchsfreiheit kann aber nur durch die Ausgrenzung und Verfolgung derjenigen erreicht werden, die längst als nicht dazugehörig definiert und gerade deshalb als bedrohlich empfunden werden. Der Vortrag wird diesen Fallstricken des Identitäts-Begriffs aus einer sozialpsychologischen Perspektive nachgehen.