Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 13.01.2020
- Auftakt am 22. Januar in Anwesenheit des Filmemachers
Kommunales Kino Hannover zeigt Werkschau des hannoverschen Regisseurs Veit Helmer
Der gebürtige Hannoveraner Veit Helmer setzt mit seinen Filmen ganz eigene Akzente und hebt sich damit vom Mainstream der deutschen Kinoszene ab. Bis zum 13. Februar ehrt das Kommunale Kino im Künstlerhaus mit einer Werkschau das Schaffen Helmers. Zum Auftakt „Tuvalu + Kurzfilme“ am 22. Januar ab 19 Uhr ist der hannoversche Filmemacher zurück in seiner Heimatstadt.
(Interviewwünsche im Vorfeld können erfüllt werden! Bitte unter 168-44176 anmelden.)
Veit Helmer ist ein Unikat im deutschen Film, womöglich sogar im europäischen. Sein Werk ist abwechslungsreich und immer wieder überraschend. Dennoch kann man sich immer auf eines verlassen, wenn man in einen Helmerfilm geht: Es wird ein unvergessliches und bezauberndes Erlebnis.
Helmer lässt sich schwer festlegen. Er dreht überall auf dem Globus, lehrt an ebenso vielen und verschiedenen Filmhochschulen, experimentiert mit Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilm. Dabei kommt dann auch schon einmal ein Stummfilm in Ascherbaidschan heraus, in dem Serb*innen, Franzos*innen und Spanier*innen mitspielen. Wie funktioniert so etwas? Das mag vielleicht an dem speziellen Stil liegen, den sich der Regisseur angeeignet hat. Denn in seinen Filmen wird zumeist wenig bis gar nicht gesprochen. Ganz in der Tradition des Stummfilmes nutzt Helmer expressives Spiel, Mimik, Musik und visuelle Gags, um seinen Filmen Klang und Rhythmus zu geben. Durch die hohe Musikalität seiner Inszenierung vergisst man rasch, dass der Film oft im Grunde stumm ist. Natürlich müssen dadurch auch neue, beziehungsweise andere Wege des Erzählens erschlossen werden. Dort kommt dann eine von Helmers großen Vorlieben und Stärken ins Spiel: Das Absurde. Nicht umsonst taufte er seinen 2008 erschienenen Film auch ABSURDISTAN. Die Orte in Veit Helmers Filmen sind eigentümliche Mischungen aus einerseits grotesken Fantasiewelten und andererseits einem genauen Blick für die Kultur und Eigenheiten der Regionen, in denen die Filme grob angesiedelt sind. Das Spannungsverhältnis dieses märchenhaft-absurden Realismus entlädt sich in den melodischen Geschichten, die die Zuschauer*innen mit Witz und ureigenem Charme verzaubern.
Das Programm:
22. Januar, 19 Uhr
Tuvalu + Kurzfilme
Veit Helmer, Deutschland 1998/1999, 92‘, mit Denis Lavant, Chulpan Hamatova, Philippe Clay, EJ Callahan, zu Gast: Veit Helmer
Der Fensterputzer
D 1994, 7‘55‘‘, mit Diana Abu Samra, Ercan Inci
Surprise
D 1995, 6‘09‘‘,
Uzbek Express
D/Usbekistan 2001, 6‘13‘‘ o.D.
23. Januar, 18 Uhr
Vom Lokführer, der die Liebe suchte...
Veit Helmer, Deutschland 2018, 90‘, mit Miki Manojlovic, Paz Vega, Denis Lavant
25. Januar, 16 Uhr
Quatsch und die Nasenbärbande
Veit Helmer, Deutschland 2014, 83‘, FSK 0, mit Nora Börner, Justin Wilke, Charlotte Röbig, Pieter Dejan Budak
29. Januar, 17.30 Uhr
Tor zum Himmel
Veit Helmer, Deutschland 2003, 92‘, mit Valera Nikolaev, Masumi Makhija, Miki Manojlovic, Sotigui Kouyaté
3. Febraur, 18 Uhr
Behind the Couch
Veit Helmer, Deutschland 2005, 70‘, dt.U. (englisch)
9. Februar, 18 Uhr
Absurdistan
Veit Helmer, Deutschland 2006-2008, 87‘, mit Kristýna Malérová, Max Mauff, Nino Chkeidze, Vlasta Velisavljevic, Hendrik Arnst, Olga Nefjodova
13. Februar, 18 Uhr
Baikonur
Veit Helmer, Deutschland/Russland/Kasachstan 2010/2011, 95‘, mit Alexander Asochakov, Marie de Villepin, Sitora Farmonova, Erbulat Toguzakov, Waléra Kanischtscheff
Anhänge
- KoKi Programm Veit Helmer