Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 29.06.2020
Wege auf dem Stadtfriedhof Seelhorst werden saniert
Auf dem Stadtfriedhof Seelhorst werden die Wege saniert. Seit vergangener Woche wird die 12.855 Quadratmeter große Abteilung U4 (im Südosten des Friedhofs) bearbeitet. Dort sind in den kommenden drei Wochen 282,50 Quadratmeter Wegflächen zu sanieren. Die Kosten dafür betragen rund 40.000 Euro. In der ersten Junihälfte wurden bereits in der Abteilung U2 (6.670 Quadratmeter) Wegeflächen von 325 Quadratmetern für rund 28.000 Euro instandgesetzt. Der Friedhof in Seelhorst ist der flächenmäßig größte Stadtfriedhof Hannovers und feiert im Herbst sein 100-jähriges Bestehen.
Der seit den 1960er-Jahren liegende Plattenbelag wird durch einen modernen, robusteren Pflasterbelag ersetzt. Konnten die Plattenwege damals noch ohne Bord und Unterbau auskommen, ist beides heute für die immer schwerer werdenden Fahrzeuge zwingend erforderlich. Der neue Plattenweg wird an die historische Wegeführung wieder angeglichen und soll die kommenden 50 Jahre weitgehend ohne Reparaturaufwand halten.
Wegenetz für Friedhöfe bedeutsam
Jährlich werden die Wege aller städtischen Friedhöfe im Rahmen von Begehungen auf notwendige Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen überprüft und in der Folge baulich betrachtet, um nötige Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Die Wege gliedern die Friedhöfe und erschließen die einzelnen Abteilungen. Auf vielen Friedhöfen ist das Wegenetz ein Teil der gestalterischen Gesamtkonzeption. Auf dem Stadtfriedhof Seelhorst etwa ergibt sich aus dem Wegenetz der Grundriss einer gothischen Kirche mit Lang- und Querhaus einschließlich Chor beziehungsweise Apsis.
Etwa ein Siebtel der Gesamt-Friedhofsfläche entfällt auf Wegeflächen (circa 39 von 266 Hektar). Je nach Gestaltungs- und Nutzungsanforderungen variiert die Oberfläche dieser Wege und muss entsprechend unterschiedlich auch in der Unterhaltung und Sanierung betrachtet werden. Auf den großen Stadtfriedhöfen sind die Hauptwege oft mit Asphalt belegt und damit auch für schwere Fahrzeuge befahrbar. Wege innerhalb der Abteilungen sind sehr unterschiedlich gestaltet, teils als schlichter Rasenweg, als Weg mit pflegeintensiver „wassergebundener Decke“ oder als Platten- beziehungsweise Pflasterweg. Auf den jährlichen Begehungen wird vor allem überprüft, ob die Wege verkehrssicher sind und beim Benutzen von ihnen folglich keine Unfallgefahr ausgeht. Bei den wassergebundenen Wegen spielt neben der Verkehrssicherheit auch der Grad der Verkrautung eine Rolle. Da Herbizide zur Unkrautvernichtung nicht eingesetzt werden dürfen, werden beispielsweise mechanische Methoden eingesetzt, um dem Weg wieder zu einem gepflegten Anblick zu verhelfen.
Jährlich 300.000 Euro für Wegesanierungen auf Friedhöfen
Nach Dringlichkeit des Sanierungsbedarfs werden die baulichen Maßnahmen priorisiert, ausgeschrieben, vergeben und umgesetzt. Mehr als 300.000 Euro werden jedes Jahr für Wegereparaturen nur auf den Friedhöfen investiert, um die Substanz zu erhalten oder im Sinne des Denkmalschutzes auch historische Strukturen wiederherzustellen.
Bei der Sanierung von Wegen werden auch immer die historischen Planunterlagen studiert. Im Einzelfall wird entschieden, welche Wegeführung umgesetzt werden soll, sei es, um den historischen Zustand wiederherzustellen oder praktischen Aspekten der Benutzbarkeit des Weges den Vorzug zu geben. Oberstes Gebot bleibt bei den unter Denkmalschutz stehenden Friedhöfen in jedem Fall die Beibehaltung des historischen Wegenetzes.
Die städtischen Friedhöfe erfüllen im Grünsystem der Landeshauptstadt Hannover bedeutende stadtökologische und Erholungsfunktionen und sind für die Geschichte der Stadt, als Refugium für Tiere und Pflanzen und als Ort für die ruhige Erholung genauso wichtig wie für die bestmögliche Verarbeitung von Abschieds- und Trauerprozessen.