Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 06.11.2020
Traditionelles Gedenken an die Pogromnacht findet 2020 coronabedingt nicht statt
Das traditionelle Gedenken an die Pogromnacht vom 9. November 1938 am Gedenkort der zerstörten Neuen Synagoge in der Roten Reihe kann in diesem Jahr leider aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden. Die Veranstaltung am kommenden Montagmittag wurde von der Landeshauptstadt Hannover abgesagt. Der Gedenkort in der Roten Reihe wird am 9. November 2020 aber von 10 bis 18 Uhr geöffnet und für ein individuelles Gedenken unter Wahrung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln zugänglich sein. In diesem Zeitraum besteht die Möglichkeit, alleine oder zu zweit am Mahnmal zu gedenken sowie Blumen niederzulegen.
Oberbürgermeister Belit Onay bittet um Verständnis für diese Entscheidung, die in Absprache mit den jüdischen Gemeinden getroffen wurde und die allen Beteiligten nicht leichtgefallen ist. Der Oberbürgermeister hofft sehr, dass im kommenden Jahr wieder wie gewohnt mit einer öffentlichen Veranstaltung der Zerstörung der Synagoge und der Pogromopfer am 9. November 1938 gedacht werden kann.
Der 9. November gehört zu den zentralen Gedenktagen in Stadt und Region Hannover, mit denen an die nationalsozialistische Judenverfolgung erinnert wird. Am 9. November 1938 waren im Deutschen Reich die Synagogen angesteckt, Friedhöfe geschändet und Geschäftsleute, die als Juden galten, verhaftet und verschleppt worden.
In Gedenken an die Opfer findet eine kurze und nichtöffentliche Kranzniederlegung im kleinen Kreise geladener Gäste statt: Neben dem Oberbürgermeister Belit Onay sind bei der Gedenkzeremonie der Regionspräsident Hauke Jagau, die 1. Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R. Dr. Rebecca Seidler, der 1. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R. Michael Fürst sowie der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne und die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags Dr. Gabriele Andretta dabei.