Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 13.08.2015
- Wasserkunst-Sanierung
Wasserräder aus Holz werden erneuert
Zur Sanierung der historischen Wasserkunst gehören umfangreiche Tischler- und Zimmermannsarbeiten. So werden in dem trocken gelegten Gebäude derzeit die Schaufeln und Schützwände der zwei hölzernen Wasserräder demontiert – ein imposanter Anblick angesichts eines Durchmessers von 8,47 Meter. Nach Abschluss der Sanierung sollen sie für Besichtigungen wieder in Betrieb gehen.
Erste Bauphase: Nach den ausgiebigen Voruntersuchungen der letzten zwei Jahre erfolgt die Sanierung der Wasserkunst in zwei Bauphasen, die erste hat im Juni 2015 begonnen.
Zunächst ist der Arbeitsraum rund um und in der Wasserkunst sowie in der Wehranlage bis zur Sohle der Leine von Sedimenten befreit worden. Zuvor sind die Fische unter fachlicher Aufsicht des Fischereivereins Hannover in den Ernst-August-Kanal mit Anschluss an die Leine umgesetzt worden. Leistungsstarke Pumpen sichern die Wasserhaltung des Ernst-August-Kanals während der Bauphasen.
Die Denkmalpflege widmet sich vor allem der Eichenpfahlgründung an der Wehranlage. Zeitgleich stehen im Inneren der Wasserkunst zahlreiche Tischler- und Zimmermannsarbeiten an: Alle hölzernen Bauteile, zum Beispiel Schotte zum Regulieren des ein- und ausströmenden Wassers und Teile der hölzernen Belegung des Wasserrades werden in diesem Zuge erneuert. Da große Teile des Gebäudes dauerhaft im Wasser stehen oder zeitweisen Überschwemmungen ausgesetzt sind, fallen darüber hinaus umfangreiche Arbeiten am Mauerwerk an. Die Fassade soll möglichst in ihrem historischen Erscheinungsbild wieder hergestellt werden, wenn das Ziegelmauerwerk und die Natursteine schonend vom nachträglich aufgebrachten weißen Anstrich befreit werden können.
Ziel ist es, das Gebäude mit seiner ausgeklügelten Pumpentechnik als historisches Technikdenkmal langfristig zu sichern, zu erhalten und regelmäßig für Interessierte zu öffnen. Die Wasserkunst dient bis heute der Regulierung des Wasserspiegels der den Großen Garten umgebenden Graft. Bis 2007 konnte sie in voller Funktion besichtigt werden, seitdem ist sie aus Sicherheitsgründen stillgelegt.
Zahlen, Daten, Fakten
Kanal u. Stauwehr
1718 angelegt
erstes Maschinenhaus mit 5 großen Wasserrädern
1720 in Betrieb genommen
Große Fontäne erreichte
35 Meter Höhe
Sanierung der Wasserkunst
1741/1742
Kammerschleuse, bis heute erhalten
1768 erbaut, 1799 ergänzt
Neubau der Wasserkunst mit Egestorffscher Maschinenanlage
1860 bis -63
2 hölzerne Wasserräder
8,47 Meter Durchmesser
4 Druckpumpen fördern bis zu
400.000 Liter Wasser/Stunde, Kolbenhub von 1,40 Meter, bis zu 186 PS
Große Fontäne erreichte damit
fast 64 Meter Höhe
elektrischer Betrieb der Wasserspiele
seit 1956
Komplettsanierung des Gebäudes
1978
weiße Fassade seit
1977
Sanierung der Ernst-August-Schleuse als EXPO 2000-Projekt
1996 bis 1999
Große Fontäne erreicht heute mit eigenständigem Pumpwerk
72 Meter Höhe