Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 15.09.2015
- „Caroline“, „Charlotte“ und „Sophie“:
Nanas am Leibnizufer werden einer Reinigungs- und Pflegekur unterzogen
Die Nanas von Niki de Saint Phalle bekommen eine Reinigungs- und Pflegekur verschrieben. Bei Kontrollgängen ist festgestellt worden, dass die Nanas durch Witterungseinflüsse mit Grünspan verschmutzt sind. Auch zahlreiche Aufkleber und Graffitis verunstalten die bunten Polyesterdamen. Dazu sind die Lacke der Nanas ausgeblichen und auch die Abdichtung zwischen Kunstwerk und Sockel ist teilweise zerstört.
Mit der Grundreinigung sowie einer Pflegebehandlung nach einer festen Pflegeanleitung wurde die Firma Hahlbrock aus Wunstorf, einer Spezialfirma für faserverstärkte Kunststoffe, beauftragt, die 2004/2005 auch die Komplettsanierung übernommen hatte. Das Unternehmen Hahlbrock hat heute (15. September) mit den Arbeiten begonnen, die der Vorbeugung von späteren, möglicherweise dann kostspieligeren Restaurierungsarbeiten dienen. Durch die Arbeiten werden die Kunstwerke in einen so guten Pflegezustand versetzt, so dass in den nächsten Jahren dann voraussichtlich nur noch kleinere Pflegemaßnahmen erforderlich sind, um diesen Qualitätsstandard zu erhalten.
Die Kosten für diese Grundmaßnahmen betragen zirka 20.000 Euro. Die sich in den nächsten Jahren anschließenden kleineren Pflegemaßnahmen belaufen sich auf Kosten in Höhe von 5.000 Euro.
Zur Geschichte:
Die Nanas sind seit ihrer Aufstellung im Jahre 1974 von der Stadt laufend auf Schäden beobachtet und untersucht worden. Nach zwei großen Sanierungen in den Jahren 1988 und 1994 sind im Herbst 2002 wiederum Korrosionsschäden und Risse festgestellt worden. Deshalb hat die Stadt nach Prüfungen, Analysen und Beurteilungen durch verschiedene Fachleute und Institute sowie nach Befragung des langjährigen Assistenten von Niki de St. Phalle und Mit-Erbauers der Nanas, Rico Weber, eine grundlegende Sanierung veranlasst. Zunächst wurde „Caroline“ im März 2003 abgebaut und behutsam entkernt. Im Herbst 2003 entschied sich die Stadt für ein „ganzheitliches" Sanierungskonzept.
Die Analysen waren sehr zeitaufwändig, da Erfahrungen, wie Kunstwerke aus derartigen Kunststoffen restauriert werden müssen, die 30 Jahre der Witterung ausgesetzt waren, zu dem Zeitpunkt nicht vorlagen. Das hat die Recherche zu einer diffizilen, aber auch beispielhaften Angelegenheit für die beiden anderen Nanas „Charlotte“ und „Sophie“ gemacht.
Nach ihrer Verjüngungskur wurde „Caroline“ im September 2004 enthüllt. „Charlotte“ und „Sophie“ wurden im Herbst abgebaut. Die Zusammenführung aller bunten Polyesterdamen nach den Sanierungsarbeiten haben am 1. Mai 2005 mehr als 3.000 HannoveranerInnen bei einem Festakt mit „Nanamusik“ gefeiert.
Die Sanierungsarbeiten:
Nach Ausschreibung erhielt die Fa. Hahlbrock in Wunstorf den Auftrag, die Nanas zu sanieren. Dazu gehörte unter anderem, den Beton im Inneren der Nanas zu entfernen und durch eine Edelstahlkonstruktion zu ersetzen. Äußerlich wurden die Oberflächen komplett abgestrahlt und abgeschliffen und mit neuer Polyesterhaut versehen sowie frisch koloriert. Zum Abschluss wurden die dicken Skulpturen mit einer schützenden Laminatschicht überzogen.
Die Finanzierung 2004/2005:
Um die umfangreichen Sanierungsarbeiten für „Caroline“, aber auch für die beiden anderen Nanas zu bezahlen, wurde in der Stadtgesellschaft eine einmalige Spendenkampagne ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Für unsere Nanas – Sie spenden. Die Sparkasse verdoppelt“ hatten die Landeshauptstadt, die Sparkasse Hannover, die beiden Tageszeitungen Hannoversche Allgemeine (HAZ) und Neue Presse (NP) sowie zahlreiche Prominente aus Politik, Kultur und Sport seit Anfang Mai 2004 dazu aufgerufen, für den Erhalt der drei bunten, in die Jahre gekommenen Polyester-Damen „Charlotte“, „Sophie“ und „Caroline“ ins Portemonnaie zu greifen.
Das Ergebnis dieser einmaligen Kampagne konnte sich sehen lassen: Insgesamt waren bei der Spendenaktion 362.000 Euro zusammen gekommen.