Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 27.01.2025
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- Stadt Hannover übergibt Zertifikate:
Neue Antidiskriminierungs-Teams nehmen ihre Arbeit auf
Strukturen zu schaffen, um Antidiskriminierungsarbeit langfristig im Bildungsbereich zu verankern und zu verbessern, das ist das Ziel der Antidiskriminierungs-Teams, kurz A-Teams. Dabei stehen Antidiskriminierung, Abbau von Zugangsbarrieren sowie Förderung und Sichtbarkeit von Diversität im Mittelpunkt. Nach mehreren Schulungen seit Herbst 2024, koordiniert durch die städtische Antidiskriminierungsstelle (ADS) sind die teilnehmenden Schüler*innen und Studierenden jetzt Ansprechpersonen für Betroffene von Diskriminierung in ihren jeweiligen Bildungseinrichtungen. Knapp vierzig junge Menschen erhielten heute ihre Zertifikate aus der Hand von Oberbürgermeister Belit Onay, der Schirmherr des Projektes ist.
Oberbürgermeister Belit Onay unterstrich in seiner Rede im Rahmen der Zertifikatsübergabe die Bedeutung des städtischen Antidiskriminierungsprojektes: „Die A-Teams leisten einen großen Beitrag, um an Schulen und Hochschulen eine Kultur zu etablieren, bei der Menschen über Diskriminierungserfahrungen sprechen und Betroffene wissen, wem sie sich anvertrauen können“.
Er erinnerte an diesem Tag auch an die Befreiuung von Ausschwitz achtzig Jahre zuvor, am 27. Januar 1945, und damit an die Millionen Opfer des Holocaust. Onay betonte: „Wir müssen daran erinnern, was rechter Hass auslösen und anrichten kann. Deshalb müssen wir daran arbeiten, Diskriminierungen im Alltag sichtbar zu machen und entschieden dagegen vorgehen. Wir müssen erkennen, wo wir selbst Ungleichheiten wiederholen, weil wir damit aufgewachsen sind“. Er bedankte sich in diesem Rahmen sehr bei den A-Teams, sich mit Diskriminierungen auseinanderzusetzen und neue Umgangsweisen zu erlernen. Damit seien sie Vorbilder für die Einwohner*innen von Hannover. Ebenso ging ein herzlicher Dank an die Lehrkräfte, Schulleiter*innen, Ansprechpersonen und Unterstützer*innen in Bildungseinrichtungen, sowie der städtischen Antidiskriminierungsstelle als Koordinatorin des Projektes.
Das A-Team-Projekt entstand im Jahr 2020 gefördert durch den Gesellschaftsfonds Zusammenleben (GFZ) der Landeshauptstadt Hannover (LHH). Daran beteiligt waren die WIR 2.0 AG Postmigrantisch und das Netzwerk Generation Postmigration e.V. Die Maßnahme ist Ende 2021 vorzeitig als Projekt durch die WIR 2.0 AG Jugend gestartet. Mit dem Jahr 2023 wurde die Koordination des Projekts an die ADS übertragen, die im Sozialdezernat der Landeshauptstadt Hannover verankert ist. Zu dem Zeitpunkt nahmen neun Bildungseinrichtungen teil.
Im Fokus des Projekts steht der Austausch zwischen den betroffenen jungen Menschen und den geschulten Mitgliedern der A-Teams, damit Betroffenen ein zeitnaher und niedrigschwelliger Zugang zu Unterstützung vor Ort angeboten werden kann. Hierzu werden meist jeweils zwei Schüler*innen bzw. Studierende aus den Bildungseinrichtungen, durch externe Expert*innen, zu unterschiedlichen Diskriminierungsmerkmalen, Jugendarbeit und Gewaltfreier Kommunikation geschult. Die so geschulten Mitglieder der A-Teams können als Multiplikator*innen ihr neu erworbenes Wissen sowohl an Mitschüler*innen bzw. Kommiliton*innen als auch Lehrkräfte weitergeben. Sie tragen hierdurch zu mehr Sensibilität für diese Themen an ihrer Bildungseinrichtung bei. Begleitet werden die A-Teams an ihrer Bildungseinrichtung durch eine*n Koordinator*in, meist eine Lehrkraft, die in regelmäßigem Austausch zur ADS der LHH steht, deren Mitarbeiter*innen allen Beteiligten während der gesamten Projektdauer unterstützend zur Seite stehen.
Aktuell nehmen siebzehn Einrichtungen aus unterschiedlichen Bildungsbereichen als Kooperationspartner*innen der LHH, vertreten durch die ADS, am Projekt teil.