Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 02.05.2025
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- 8. Mai 2025
Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus – Ehrenfriedhof Maschsee und ehemaliges Gelände des KZ Stöcken
Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus finden am 8. Mai um 16 Uhr die zentrale Gedenkveranstaltung auf dem Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer und um 18 Uhr am ehemaligen Gelände des KZ Stöcken eine Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Stöcken mit der Einweihung eines Rundwegs über das ehemalige Lagergelände statt.
Es werden 24 dänische und 4 französische Angehörige von Häftlingen des KZ Stöcken anwesend sein, die auf Einladung des ZeitZentrums Zivilcourage nach Hannover reisen.
Donnerstag, 8. Mai 2025, 16 Uhr
„Aus der Erinnerung für die Zukunft“
Zentrales Gedenken zum 80. Jahrestag der BefreiungAm zentralen Gedenkort Ehrenfriedhof Maschsee-Nordufer wird der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht. In Hannover wurden unter anderem die noch lebenden Häftlinge der sieben hannoverschen KZ-Außenlager befreit – der Großteil von ihnen war bereits vor dem Eintreffen der Alliierten durch die harten Arbeits- und Lebensbedingungen und die „Todesmärsche“ umgekommen.
Anlässlich des 80. Jahrestags findet die internationale Jugendbegegnung „#you(th) remember(s)“ statt: Schüler*innen aus Athen, Warschau und den hannoverschen Schulen IGS Südstadt und St. Ursula Schule erarbeiten gemeinsam Überlegungen zu einer europäischen Erinnerungskultur, die sie im Rahmen der Gedenkveranstaltung präsentieren.
Oberbürgermeister Belit Onay eröffnet die Veranstaltung mit einem Grußwort, zum Abschluss erfolgt eine Kranzniederlegung.
Ort: Ehrenfriedhof am Maschsee-Nordufer. Veranstaltende sind die Landeshauptstadt Hannover – ZeitZentrum Zivilcourage, die IG Metall Hannover, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die Maschsee-AG
Donnerstag, 8. Mai 2025, 18 Uhr
„Dem Vergessen entgegenwirken“
Gedenken zur Befreiung des KZ Stöcken und Einweihung des Rundwegs über das ehemalige LagergeländeRund 1.500 Häftlinge des KZ Stöcken mussten zwischen Juli 1943 und April 1945 in der Accumulatorenfabrik in Stöcken Zwangsarbeit leisten. Mit der Gedenkveranstaltung, an der Angehörige ehemaliger Häftlinge teilnehmen, wird an das Schicksal der Opfer erinnert. Es sprechen unter anderem Oberbürgermeister Belit Onay, Adis Ahmetovic, MdB, und ein dänischer Angehöriger eines ehemaligen Häftlings. Anschließend erfolgt ein Schweigemarsch mit Kranzniederlegung am Mahnmal.
Im Rahmen der Veranstaltung wird ein Rundweg eingeweiht, der erstmals einen öffentlichen Zugang zum Gelände des ehemaligen Lagers ermöglicht. Dieser führt vorbei an den Überresten der ehemaligen Baracken, begleitet von Informationstafeln am Wegesrand, die über die Geschichte des KZ Stöcken berichten.
Ort: Ehemaliges Lagergelände KZ Stöcken nahe Hollerithallee/Auf der Horst. Veranstaltende sind die Landeshauptstadt Hannover – ZeitZentrum Zivilcourage, die Arbeitsgemeinschaft KZ Stöcken und der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün.
Ein neuer Rundweg zum Gedenken: das neu gestaltete Gelände am ehemaligen KZ Stöcken
In Stöcken ist ein neuer Gedenkort in Form eines Rundwegs auf dem ehemaligen Standort des Außengeländes KZ Stöcken entstanden. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Wirtschaft, dem ZeitZentrum Zivilcourage und der Arbeitsgemeinschaft KZ Stöcken wurde im Auftrag des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover ein Konzept entwickelt, das verschiedene Aspekte zur Entwicklung des rund 4,2 Hektar großen Geländes berücksichtigt. Dazu gehören die öffentliche Erschließung als Grünanlage, die Herstellung der notwendigen Verkehrssicherheit angrenzender, wild aufgewachsener und waldartiger Flächen, die Erhaltung historischer Spuren sowie die Berücksichtigung der Belange für den Naturschutz. Das Büro Freiraumplanung Christine Früh, Hannover, hat die Neugestaltung geplant.
Ziel der Umgestaltung war, das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Hannover-Stöcken, das im Zweiten Weltkrieg ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme war, dem erinnerungskulturellen Grundgedanken folgend, öffentlich zu erschließen und zu einem angemessenen Gedenk- und Informationsort umzugestalten. Alle Bauarbeiten wurden archäologisch, bodenkundlich und kampfmitteltechnisch begleitet.
Die Wahrnehmung als Gedenkort wurde durch die Inszenierung historischer Spuren, den Bau von neuen Wegeverbindungen, die Freilegung wichtiger Blickachsen sowie die Installation eines Informationssystems realisiert.
Über den sogenannten Schwarzen Weg erschließt sich das Gelände für die Besucher*innen. Der Beginn des Rundweges ist durch eine Informationstafel mit einem Übersichtsplan und kurzer Beschreibung der Geschichte des Geländes markiert. Der daran anschließende drei Meter breite und rund 300 Meter lange neue Rundweg führt in das ehemalige Lagerinnere entlang der Barackenstirnseiten Richtung Norden und am Roßbruchgraben zurück zum Schwarzen Weg. Entlang des Weges und an drei kleinen Plätzen wurden weitere 22 Informationstafeln aufgestellt, die Besucher*innen über die Geschichte des ehemaligen KZ-Außengeländes informieren. Es gibt barrierefreie Sitzmöglichkeiten.
Historisch wichtige Elemente, wie die Barracken und Wachtürme, wurden durch Stelen markiert, um diese Punkte auch von Weitem erkennen zu können und eine Vorstellung von der Aufteilung und Struktur des Geländes zu bekommen. Ein Barackenstandort wurde in seiner kompletten Ausdehnung visualisiert. Hierfür sind der Rückschnitt der Gehölze und die Abdeckung der Fläche mit Schotter erfolgt.
Nach Abschluss der Bauarbeiten wurden im Frühjahr 2025 jeweils 100 Rotbuchen und Stieleichen gepflanzt. Die Kosten für die Neugestaltung des ehemaligen KZ-Geländes betrugen rund 750.000 Euro. Die Arbeiten auf dem Gelände wurden im April 2025 mit der Aufstellung der Informationsschilder abgeschlossen.
An die Redaktionen:
Wir laden Sie ein, beide Veranstaltungen zu begleiten und würden uns über eine Ankündigung freuen.
Anhänge
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Einladung mit Anfahrtsskizze