Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 08.05.2025
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Skulptur Storchenreiher im Stadtpark nach Sanierung wieder aufgestellt
Der Storchenreiher ist zurück im Stadtpark: Ende April wurde die Skulptur nach einer Sanierung wieder aufgestellt. Die Vogelfigur steht jetzt auf einem natürlichen, nicht geformten Naturstein über der Wasseroberfläche in einem Teich. Dort ist das Kunstwerk gut sichtbar und vor möglichen Beschädigungen bestmöglich geschützt.
Die in Kupfer getriebene Skulptur wurde von Philipp Harth eigens für die erste Bundesgartenschau im Jahr 1951 geschaffen. Die Plastik stand damals während der Schau am Rand des zentralen Rasens und einige Meter hinter der benachbarten Staudenfläche des Großen Staudengartens im Stadtpark.
Nach Ende der Gartenschau fand der Vogel im Jahr 1952 an der Grundschule am Entenfang in Ledeburg einen neuen Standort. Auf diesem Gelände musste er mehrfach umgesetzt und aufgrund vieler Beschädigungen mehrfach restauriert werden. 2012 wurde er im Rahmen von Umbaumaßnahmen der Schule eingelagert.
Im Jahr 2014, zum 100-jährigen Jubiläum des Stadtparks, kehrte das Kunstwerk an seinen ersten historischen Standort im Park am Rand des Großen Staudenbeetes zurück.
Leider konnte der Storchreiher auch hier nur bis zum Jahr 2018 verweilen, weil mehrfach erhebliche Vandalismusschäden, zum Beispiel durch Beklettern, auftraten. Die Skulptur wurde erneut aufwändig restauriert und sollte einen neuen, möglichst sicheren Standort erhalten. Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der Landeshauptstadt Hannover hatte deshalb im Jahr 2019 beschlossen, den Storchreiher auf der Sockelreihe im Wassergarten auf dem Übergang von oberen Wasserbecken zum rundem Teich vor dem Rosencafé aufzustellen. Leider wurde der stegartig ausgebildete Mauerabschluss, trotz Verbots, immer wieder betreten, und der Vogel wurde dabei wiederum als Kletterhilfe benutzt. Der Reiher musste deshalb im Jahr 2023 erneut abgebaut und gründlich saniert werden.
Heute steht er nun mitten im Teich, zwischen Seerosen und Sumpfgräsern, auf einem rund 1,5 Tonnen schweren Granit und blickt in Richtung seines ersten Standortes.
Zum Künstler
Der Schöpfer des Storchreihers, der deutsche Bildhauer Philipp Harth (1885 bis 1962), war besonders für seine großen Tierplastiken in Holz, Stein und Bronze bekannt. Seine Werke stehen unter anderem in Mainz, Berlin, Hamburg und Essen.
Der Stadtpark – Gartendenkmal und „Skulpturengarten“
Im Zusammenhang mit dem Bau des repräsentativen Stadthallen-Ensembles 1913/14, dem heutigen Hannover Congress Centrum, begann die Entwicklung des Stadtparks. Bereits kurz nach der festlichen Eröffnung am 10. Juni 1914 galt der repräsentative, streng architektonisch gestaltete Flanier- und Wirtschaftsgarten als vornehmster seiner Art. 1933 wurde die Fläche bis über die Clausewitzstraße hinaus für die Jahresschau Deutscher Gartenbau (Jadega) erweitert. Für die erste Bundesgartenschau 1951 (BUGA) diente der Stadtpark erneut als Ausstellungsgelände. Durch die Beteiligung einer Vielzahl namhafter Gartenarchitekten an der damaligen Planung erlangte das Gelände nationale Bedeutung.
Während der Schau entstand in Zusammenarbeit mit der Kestnergesellschaft eine Ausstellung mit dem Titel „Plastik im Garten und am Bau“. Diese präsentierte Bildwerke zeitgenössischer Künstler*innen in den verschiedenen Raumsituationen des Parks. Neben den freistehenden Plastiken wurden außerdem Relief-Kunstwerke an den Fassaden oder Innenwänden der vielen Ausstellungsgebäude gezeigt. Ziel war es, Laien Kunst näherzubringen. Dabei galt der Verbindung von Plastik und Garten/Landschaft, also der Standortwahl im Freiraum, das besondere Augenmerk.
Auch heute ist die Kunst im Stadtpark ein Anziehungspunkt für viele Besucher*innen. Neben dem Storchreiher gibt es noch 13 weitere Skulpturen, darunter unter anderen „Der Sinnende“ von Herbert Volwahsen (1954) oder die kniende „Pietà“ von Georg Kolbe (1930). Der Stadtpark ist heute in seinem Ensemble aus Gebäuden, Kunstwerken und den historischen Gartenpartien und Grünelementen verschiedener Epochen ein bedeutendes Kulturdenkmal der Nachkriegsmoderne. Mit 20 weiteren Gartenanlagen steht er mit im Zentrum der Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr "700 Jahre Gartenkultur" und lädt zu einem Besuch und zu einem eigenen „Gartenerlebnis“ ein.
Metallwerkstatt Siebert
Die renommierte Metallwerkstatt Siebert aus Pattensen hatte die Kupferskulptur seit 1983 bereits mehrfach bearbeitet. Der Familienbetrieb, der sich auf historische und moderne Techniken der Metallver- und -bearbeitung spezialisiert hat, hat bereits viele Kunstdenkmäler restauriert, in Hannover zum Beispiel die Goldene Pforte in den Herrenhäuser Gärten, das Niedersachsenross vor der Leibniz Universität (Welfenschloss)und das Lutherdenkmal an der Marktkirche.
Foto: Landeshauptstadt Hannover
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Storchenreiher