Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 02.07.2025
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- Feierlicher Neustart:
Museum Schloss Herrenhausen wiedereröffnet
Neuer Eingangsflügel mit neuen Perspektiven auf den Großen Garten
Neue Ausstellung „Vier Kutschen, ein Königreich. Hannover 1814-1866“
Neues Highlight in der unterirdischen Ausstellung „Barocke Schätze“
Die berühmten Kutschen des Hauses Hannover sind aus dem Historischen Museum in den Westflügel des Museums im Schloss Herrenhausen umgezogen und stehen dort im Zentrum der Ausstellung „Vier Kutschen, ein Königreich. Hannover 1814-1866“. Der neu gestaltete Eingangsbereich im Ostflügel stimmt auf den Besuch des Großen Gartens ein und bietet ab sofort direkten Zugang zum Garten. Oberbürgermeister Belit Onay, Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender und Prinz Ernst August von Hannover haben das Museum mit allen Neuheiten heute, 2. Juli 2025, im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wiedereröffnet.
„Wir blicken auf ein besonderes Jahr. Der Große Garten in Herrenhausen feiert sein 350. Jubiläum. Gleichzeitig feiern wir das große Kulturjahr als Kulturhauptstadt der Herzen. Die Eröffnung des Museums Schloss Herrenhausen ist dabei ein besonderer Höhepunkt. Hannover war über 200 Jahre lang Residenzstadt der Welfen. Ich freue mich sehr, dass Schloss, Kutschen und Königshaus nun in einer besonderen Ausstellung im Westflügel des Schlosses präsentiert werden“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay aus diesem Anlass und bedankte sich ausdrücklich bei Prinz Ernst August von Hannover für die Dauerleihgabe der Kutschen aus dem Haus Hannover.
Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender erläuterte die Vorteile, die durch den Umbau und den neuen Eingang entstanden sind: „Der Gang durch den Ostflügel stimmt auf den Besuch des Großen Gartens ein, vom Garten aus kann direkt in den Westflügel flaniert werden. Dort kann man die Kutschen in ihrer Pracht auf sich wirken lassen oder sich in die historisch-gesellschaftlichen Themen des 19. Jahrhunderts vertiefen. Ein absolut stimmiges Gesamterlebnis für die Besucher*innen!“
Prinz Ernst August von Hannover sagte im Rahmen der Eröffnung: „Es freut mich sehr, dass die Exponate trotz der Sanierung in der Altstadt für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Ich fühle mich der Landeshauptstadt Hannover in besonderer Weise verbunden, denn unsere Familiengeschichte ist mit der Geschichte der Stadt eng verwoben. Die Gärten, das originalgetreu wiederaufgebaute Schloss – und eben auch die Kutschen – bilden ein kulturelles Erbe, das wir gemeinsam bewahren und weitergeben wollen. In diesem Sinne wünsche ich der Ausstellung viele Besucherinnen und Besucher.“
„Uns als Förderverein liegen die wunderbaren Objekte hannoverscher Geschichte ganz besonders am Herzen“, betont Dirk Altwig, Vorsitzender der „Freunde des Historischen Museums e.V.“. „Wir freuen uns sehr, dass einige der Publikumslieblinge des langfristig geschlossenen Museums am Hohen Ufer hier im Schloss Herrenhausen so ein wunderbares Domizil gefunden haben. Herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten für die gelungene Präsentation!“
Neugestaltung des Ostflügels und eine neue Wegeführung
Statt durch den fürstlichen Blumengarten können die Besucher*innen ab sofort durch den Ostflügel direkt in den Großen Garten strömen. Die grüne Farbgebung, die projizierten Gartenimpressionen, botanische Illustrationen und eine Bildergalerie stimmen auf den Besuch der Gärten ein. Einige Rahmendaten, Zahlen und Maße, ein Plan und ein Modell des Gartens dienen der Orientierung. Vom Ostflügel aus ist ein Zugang in die unterirdische Ausstellung „Barocke Schätze“ weiterhin möglich, aber nicht zwingend notwendig, um in den Westflügel zu gelangen. Dieser ist durch die neue Wegeführung ebenfalls von außen zu erreichen. Im Westflügel wurde ein Windfang eingebaut, um für die wertvollen Exponate ein stabiles Raumklima herzustellen. Sämtliche Bereiche sind barrierefrei über Aufzüge zu erreichen.
Ausstellung „Vier Kutschen und ein Königreich. Hannover 1814-1866“
Thema der Ausstellung
Die vier Kutschen aus dem Welfenhaus sind mit ihrer Pracht und handwerklichen Raffinesse die „Stars“ der Ausstellung. Inhaltlich bietet diese aber neue Aspekte und Perspektiven zur thematischen Vertiefung an. Von 1814 bis 1866 bestand das Königreich Hannover, in einer Zeit großer Umbrüche in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Immer mehr Menschen aus dem Bürgertum forderten Mitbestimmungsrechte bei der Regierung und Verwaltung des Staates. Vor diesem Hintergrund wurden die Kutschen selbst zum Symbol für die Königsherrschaft, mit ihnen stellten die Könige von Hannover ihre herausgehobene Stellung in der Gesellschaft zur Schau.
Themenspur zur Geschlechtergeschichte
Neben den Kutschen werden vor allem Porträts von Herrschern aus dem Welfenhaus und ihrer Ehefrauen gezeigt. Eine eigene Themenspur ist der Frage gewidmet, wie sich die adligen Frauen und Männer in dieser Zeit in den ihnen zugeschriebenen Rollen selbst inszenierten und welche Handlungsspielräume diese Frauen in einer von Männern dominierten Welt hatten. An einigen Stellen wird außerdem deutlich, wie eng höfische Kultur und Kolonialismus mit Hannover verbunden waren. Durch die historische Einbettung und aktuelle Fragestellungen kann die Ausstellung also auch einen Beitrag zur Demokratiebildung in der Gegenwart leisten.
Weitere Elemente der Ausstellung
Ein kostenloses Begleitheft für Kinder und Familien gibt Anregungen für den gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung mit spannenden Aufgaben, Suchspielen und Rätseln. An einem inklusiven Tastmodell der „Goldenen Kutsche“ kann diese nachgespürt und einige Schmuckdetails (Krone, Britannia, Löwe und Einhorn) mit den Händen erkundet werden. An einer interaktiven Medienstation können sich die Besucher*innen auf humorvolle Art mit der Frage auseinandersetzen, wie sie sich selbst als König*in von Hannover in Szene setzen und eine Parade durch die Stadt gestalten würden. Ein Glossar zur Ausstellung gibt vor allem für Schüler*innen Erläuterungen zu schwierigen Begriffen und historischen Sachverhalten.
„Revue bei Bemerode“ in der Ausstellung „Barocke Schätze“
Ein weiteres Highlight aus dem Besitz von Prinz Ernst August von Hannover ist nach Herrenhausen umgezogen. Im unterirdischen Ausstellungsbereich „Barocke Schätze“ ist ab sofort die „Revue bei Bemerode“ zu sehen. Das über acht Meter breite Gemälde von J. F. Lüders war ein zentraler Bestandteil der früheren Dauerausstellung im Historischen Museum. Es zeigt eine besonders detailreiche Darstellung einer Militärparade von 1735 vor dem englischen König und hannoverschen Kurfürsten Georg II. Zur Neupräsentation gehört eine Medienstation, an der sich verschiedene Details dieses riesigen „Wimmelbildes“ entdecken lassen.
Fakten und Zahlen:
Eintritt:
Kombiticket Großer Garten + Berggarten + Museum Schloss Herrenhausen: 10 Euro
Kombiticket ermäßigt: 8 Euro
Kinder/Jugendliche unter 18 Jahre frei
Öffnungszeiten:
Museum Schloss Herrenhausen: In der Sommersaison (April bis Oktober) dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, in der Wintersaison (November bis März) dienstags bis sonntags von 9 bis 16 Uhr
Herrenhäuser Gärten:
November bis Januar: 9 - 16.30 Uhr
Februar: 9 - 17.30 Uhr
März: 9 - 18 Uhr
April: 9 - 19 Uhr
Mai bis August: 9 - 20 Uhr
September: 9 - 19 Uhr
Oktober: 9 - 18 UhrLetzter Einlass eine Stunde vor Gartenschließung.
Besuchszahlen Herrenhäuser Gärten: pro Jahr
über 600.000 Besucher*innen.