Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 13.07.2016
- "Kunst umgehen":
Auf GPS-Tour mit Adi Hoesle zum „Sonderschutzzeichen Immaterielles Kulturgut“ am Sprengel Museum Hannover
Das zweite GPS startet am Sonntag (31. Juli) von 15 bis 17 Uhr auf 52°36'24,32''N / 9°74'01,60''O mit dem KünstlerAdi Hoesle. Das sind die genauen GPS-Daten des Objektes „Sonderschutzzeichen Immaterielles Kulturgut" von Adi Hoesle. Treffpunkt der kostenlosen Führung ist am Kurt-Schwitters-Platz, Eingang Erweiterungsbau Sprengel Museum Hannover.
GPS bietet Auseinandersetzungen mit der jeweiligen Kunst, ihrer Geschichte, ihrer Wirkung vor Ort und ihren Kontexten. Im Zentrum stehen moderierte Gespräche mit ExpertInnen wie zum Beispiel KünstlerInnen, StadtplanerInnen oder HistorikerInnen.
Zu Adi Hoesle und „Sonderschutz Immaterielles Kulturgut“:
Der Künstler und „Retrogradist“ Adi Hoesle hat die UNESCO-Kennzeichnung für Kulturerbe weiterentwickelt und das konzeptuelle Zeichen „Sonderschutz Immaterielles Kulturgut“ geschaffen. Erkennbar ist es durch die Umkehrung der Rautenfarben weiß zu blau statt blau zu weiß – eine weiße Raute zeigt mit der Spitze jetzt nach unten. Das Emblem wurde erstmals im September 2015 zur Eröffnung des Erweiterungsbaus des Sprengel Museum Hannover an der Fassade des neuen Eingangs platziert. In dem Projekt, das 2014 begann, sieht Hoesle vor, Museen sowie öffentliche und private Sammlungen als Bewahranstalten für menschliches Gedankengut symbolisch zu Orten immateriellen Kulturgutes zu ernennen. Faktisch sollte an eben diesen Orten das konzeptuelle Zeichen für „Immateriellen Kulturgutschutz“ angebracht werden, wodurch sich eine abstrakte und virtuelle Vernetzung dieser Schauplätze wie eine gemeinsame geistige Sphäre einstellen sollte. Durch die Kennzeichnung tritt die Sammlung des Sprengel Museum Hannover mit ihrem Wesensgehalt als besonders schützenswert hervor. Doch geht die Aussage des Kunstobjektes über den bloßen Wiedererkennungswert des Schutzzeichens hinaus. Adi Hoesle drückt das folgendermaßen aus: „Ich (das Zeichen) stehe selbst unter Sonderschutz von UNESCO, mich kann man weder durch copyright-Rechte angreifen noch zerstören!“ So entspinnt sich ein intellektuelles Spiel um die tiefere Bedeutung des Zeichens. Es erhält dadurch eine Selbständigkeit und Unabhängigkeit, die seine Position und Aussage als konzeptuelles Kunstwerk stärken.
Mit diesem Kunstobjekt ist Hannover, vor allen anderen Kunststädten in Deutschland, der erste Museumsort mit dem Identifikationszeichen, das für das kulturelle kollektive Gedächtnis einsteht.