Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 28.07.2016
September Termine "Kunst umgehen"
Sehr geehrte Damen und Herren,
hier sind für Ihre Veranstaltungskalender die Termine von "Kunst umgehen" im Monat September.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Menge
Mo. 05.09. | 12.30–13.00
High Noon – 12.30 mittags
Gespräch über ein Mittagskunstwerk.
Heute: "Stahlplastik 1965" von Hans Uhlmann.
Treffpunkt: Schmiedestraße, neben dem Parkhaus.
Teilnahme: 3 €, ermäßigt 2 €, mit HannoverAktivPass frei.
'High Noon – 12.30 Uhr mittags' stellt an jedem ersten Montag im Monat in der Mittagspause jeweils eine künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum Hannovers in verdichteter Form vor. Da 'High Noon' jedes Mal ein anderes Objekt ins Visier nimmt, bewegen sich Fans des Formats – quasi in Zeitlupe – mit der Kunstvermittlung durch das Jahr, die Stadt und die Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum.
Im Jahr 1965 wurde der Parkhausbau in der Schmiedestraße abgeschlossen. Der Künstler Hans Uhlmann (* 1900 in Berlin – † 1975) wurde als Berater hinzugezogen und entwickelte eine Plastik, die mit dessen Fassade korrespondiert. Diese ist ein gelungenes Beispiel für die sich in den 1960er Jahren langsam von den Gebäuden lösende Kunst am Bau. Die konsequente Verknüpfung von Architektur und Objekt überträgt die Fassadenstruktur auf den Stadtraum und erlaubt so Blickbezüge über das Gebäude hinaus. Diese »Veräußerlichung« führt zu einer Verdichtung. Die Arbeit ist keinesfalls Kommentar oder Ornament, sondern ein eigenständiges, gleichberechtigtes Element.Sa. 10.09. | 17.00–18.30
Kunst umgehen: Überblick
Überblicksführung. Heute: "Maschsee – öffentliche Kunst des Nationalsozialismus" mit Christiane Oppermann.
Treffpunkt: Nordufer Maschsee, am Fackelträger.
Teilnahme: 5 €, ermäßigt 3 €, mit HannoverAktivPass frei.
'Kunst umgehen' bietet eine einführende Überblicksführung zur Kunst im öffentlichen Raum in Hannover. Es geht um deren historische Entwicklung und Status Quo, um Fragen nach Zusammenhängen, Räumen, Zwecken, Bedeutungen, Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten. Ein kompakter Spaziergang durch jeweils kurz diskutierte Facetten des Themas.
Diese Tour mit Christiane Oppermann beginnt am Nordufer des Maschsees, am Pfeiler mit dem "Fackelträger" von Hermann Scheuernstuhl. Die 4,5 Meter große Statue wurde im Jahr 1937 von der Stadt Hannover auf dem bereits zur Einweihung des Maschsees 1936 errichteten 18 Meter hohen Pfeiler aufgestellt. Die Informationstafel der Landeshauptstadt Hannover erklärt dazu: "NS-Kunst heroisierte 'Gesundheit' und 'Kraft'. Die auf einer Kugel postierte Figur nimmt mit der rechten Hand Bezug auf den Hitlergruß und mit der Fackel auf das olympische Feuer, das 1936 erstmals zum Ort der olympischen Spiele nach Berlin getragen wurde. Die 'Siegessäule' vereinnahmte den Bau des Sees und verherrlichte den NS-Staat mit der Inschrift am Sockel. Nach dem Krieg beseitigte man das Hakenkreuz über der Widmungsinschrift." Die Führung fragt nach historischen und zeitgenössischen Bezügen zwischen Ideologie, Vermittlung und Ästhetik. Was ist heute wirklich zu sehen? In welche visuellen und inhaltlichen Kontexte ordnet es sich ein? Ist der ganze Maschsee ein Mahnmal? Oder ist es nur alltäglich, beim Maschseefest sein Bier auf den Sockeln von Arno Brekers Löwen abzustellen?So. 18.09. | 15.00–18.30
GPS (52°37‘18,68‘‘N / 9°7‘10,92‘‘O)
Vor Ort mit einem Gast.
Heute: Das verhinderte Haarmann-Denkmal (August Diehl) mit Dirk Dietrich Hennig (Künstler)
Treffpunkt: Am Hohen Ufer, Ecke Am Marstall.
Teilnahme: frei
Die GPS-Daten weisen auf den ausgewählten Ort eines Objekts oder Ensembles im öffentlichen Raum Hannovers hin. In moderierte Gesprächen mit ExpertInnen wie zum Beispiel KünstlerInnen, StadtplanerInnen oder HistorikerInnen wird sich mit der jeweiligen Kunst, ihrer Geschichte, ihrer Wirkung vor Ort und ihren Kontexten auseinandergesetzt.
Der in Hannover lebende Künstler Dirk Dietrich Hennig ist Meisterschüler der Akademie für Bildende Künste Münster und hat eine Reihe erfolgreicher Einzel- und Gruppenausstellungen absolviert. Seine Arbeiten wurden bereits in der Londoner Tate Gallery und dem Pariser Centre Georges-Pompidou gezeigt. In diesem GPS erzählt er die Geschichte des verhinderten Haarmann-Denkmals von August Diehl. Er führt die Teilnehmenden zunächst an damit verbundene Orte. Im Anschluss gibt es ein Gespräch über die Kunst August Diehls und Hennigs eigene.Sa. 24.09. | 17.00–18.30
Kunst umgehen: Sprechstunde
Unterwegs mit Gästen.
Heute: Ingrid Wagemann und Martina von Bargen, Agentur für Kreative ZwischenRaumNutzung.
Treffpunkt: Büro der Agentur für Kreative ZwischenRaumNutzung, Lister Meile 27.
Teilnahme: 5 €, ermäßigt 3 €, mit HannoverAktivPass frei.
Bei der 'Sprechstunde' bewegen sich Kunstinteressierte jeweils gemeinsam mit einem besonderen Gast durch den öffentlichen Raum Hannovers, der bestimmte Aspekte der Kunst aus seiner individuellen Expertenperspektive zeigt und erläutert. Die heutigen Gäste sind Ingrid Wagemann und Martina von Bargen, die gemeinsam im vergangenen Jahr die Agentur für Kreative ZwischenRaumNutzung initiierten.Martina von Bargen lebt in der Region Hannover und ist seit 2002 beim Landesverband Freier Theater in Niedersachsen mit den Schwerpunkten Mitgliederberatung, Antragsbetreuung und Entwicklungen in der niedersächsischen Kulturpolitik tätig. Die zertifizierte Kulturmanagerin hat vor dem Einstieg in das Geschäftsführungsteam 2013 in Nebentätigkeiten für Freie Theaterhäuser detailreiche Praxiseinblicke und –erfahrungen gesammelt.
Ingrid Wagemann lebt in Hannover, ist seit 2001 Beraterin der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur in der Region, kennt und berät hier eine große Zahl von KünstlerInnen und Kulturschaffenden und hat eine Vielzahl von Projekten begleitet. Sie arbeitete mehr als 14 Jahre geschäftsführend in der hannoverschen Stadtteilkulturarbeit. Durch ihre Arbeit als ehrenamtliche Kommunalpolitikerin von 2001 bis 2015 kann sie auf einen großen Schatz an Kontakten und Netzwerken zurückgreifen, den sie für die Agentur einsetzen kann.