Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 13.09.2016
- Erfolgreiche Leseförderung
Verleihung der Kompetenznachweise Kultur an 64 Jugendliche aus dem Programm Lesementoring der Landeshauptstadt Hannover
64 Jugendliche aus acht weiterführenden Schulen (Ricarda-Huch-Schule, Kurt-Schwitters-Gymnasium, IGS Linden, Goetheschule, Leonore-Goldschmidt-Schule - IGS Hannover-Mühlenberg, Johannes-Kepler-Realschule, IGS Roderbruch Sek I, Schillerschule) haben 2016 im Programm Lesementoring mitgearbeitet und mit rund 200 Kindern aus zehn verschiedenen hannoverschen Grundschulen (Comeniusschule, Pestalozzi-Grundschule, Kardinal-Galen-Schule, Eichendorffschule, GS Albert-Schweitzer-Schule, GS Fuhsestraße, GS Wendlandstraße, GS Lüneburger Damm, GS Mühlenberg, Primarstufe der IGS Roderbruch) ein halbes Jahr lang jede Woche 1,5 Stunden ein abwechslungsreiches Lese-Spiel-Programm durchgeführt. Dafür haben sie heute (13. September) im Rathaus im Rahmen einer Feierstunde den „Kompetenznachweis Kultur“ erhalten.
Zum Lesementoring und dem Komepetenznachweis Kultur:
Vor zwölf Jahren wurde Lesementoring als Pilotprojekt im Stadtteil Linden ins Leben gerufen. Das Besondere: Nicht Profis – LehrerInnen oder ErzieherInnen - motivieren hier Kinder zum Lesen, sondern Jugendliche, die Lust haben, freiwillig und ehrenamtlich mit einer Kindergruppe zu arbeiten. Und das Innovative: die Jugendlichen bekommen (abgesehen vom Spaß mit den Kindern) auch etwas - kein Geld, aber eine qualifizierte Ausbildung und Rückmeldungen zu ihren Stärken und Kompetenzen, dokumentiert im „Kompetenznachweis Kultur“.
Der Kompetenznachweis Kultur ist kein Zeugnis, er enthält keine Zensuren oder Bewertungen, sondern eine individuelle und möglichst objektive Beschreibung dessen, was der/die einzelne TeilnehmerIn an Fähigkeiten im Rahmen der Projektzeit bewiesen hat.
Seit nunmehr zehn Jahren gibt es das Programm Lesementoring als Gemeinschaftsprojekt der Kulturellen Bildung und der Stadtbibliothek.
In Hannover sind mittlerweile jedes Jahr etwa 400 Kinder und 140 Jugendliche aus zehn Grundschulen und acht weiterführenden Schulen beteiligt. Insgesamt waren es bisher mehr als 1.300 Jugendliche und zirka 4.000 Kinder, die über dieses Programm Lesekompetenzen beziehungsweise soziale und kulturelle Fähigkeiten erworben haben. Mittlerweile waren viele der LesementorInnen früher als Kinder (Mentees) im Projekt aktiv – ein Beweis der Nachhaltigkeit dieser Arbeit.
In einigen Lesementoring-Gruppen sind mittlerweile auch Kinder aus Sprachlernklassen beteiligt. Hier gelingt es, auch Flüchtlingskinder zu integrieren.
Weil das hannoversche Konzept so erfolgreich und nachahmenswert war, wurde es von hier aus über Fortbildungen an mehrere niedersächsische Standorte weiter vermittelt. Daraus entstand zunächst das niedersächsische Netzwerk LesementoRing. Durch die Beteiligung am Bundesprogramm „BiSS-Bildung mit Sprache und Schrift“ ist eine bundesweite Vernetzung hergestellt worden.
Preise und Auszeichnungen:
Der Erfolg hat sich in mehreren Auszeichnungen und Preisen niedergeschlagen, unter anderem im Deutschen Ehrenamtspreis und in Auszeichnungen durch den Deutschen Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung.
Neu in diesem Jahr:
In diesem Jahr wird ein neues Pilotprojekt gestartet: das „Lesementoring mit digitalen Medien“. Die Stadt stellt sich der Herausforderung der Digitalisierung und lässt die LesementorInnen iPads in den Lesementoring-Stunden in erstmal zwei Stadtteilen erproben. Hier werden zum Beispiel Kinderbücher mit interaktiven Elementen zum Einsatz gebracht und mit den Kindern kreative Comics erstellt. Das Projekt wird vom Bundesprogramm „Bündnisse für Bildung – Kultur macht stark“ über den Deutschen Bibliotheks-Verband finanziell gefördert.