Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 19.01.2018
- Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover:
Vortrag und Diskussion: „Antiziganistische Ermittlungsansätze der Polizei und Sicherheitsbehörden“
In Hannover und Celle findet anlässlich des 75. Jahrestages des sogenannten Auschwitz-Erlasses, der die Deportation von Sinti und Roma in das KZ Auschwitz anordnete, die Veranstaltungsreihe „75 Jahre Auschwitz-Erlass – Kontinuitäten des Rassismus gegen Sinti und Roma“ statt. Neben der Erinnerung an historisches Unrecht stehen die Kontinuität und die Gegenwart des Rassismus gegen Sinti und Roma im Blickpunkt.
Mit Vortrag und Diskussion unter dem Titel „Antiziganistische Ermittlungsansätze der Polizei und Sicherheitsbehörden“ geht die Reihe am Donnerstag (25. Januar) um 19 Uhr in der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover (VHS), Burgstraße 14, weiter.
Zum Inhalt: Deutsche Polizeibehörden haben spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen, antiziganistische Ermittlungsansätze zu etablieren. Von der Einrichtung des sogenannten
„Zigeunernachrichtendienstes“ 1899 lassen sich personelle und materielle Verbindungslinien bis in die Bundesrepublik ziehen. Im Nationalsozialismus waren Polizeibehörden maßgeblich an der Organisation des Völkermordes beteiligt. Im Vortrag werden nach einer kurzen historischen und theoretischen Einbettung vielfältige Beispiele gegenwärtiger antiziganistischer polizeilicher Ermittlungsansätze vorgestellt, analytisch eingeordnet und kritisiert. Referent Dr. Markus End ist Politikwissenschaftler mit den Arbeitsschwerpunkten Theorie und Empirie des Antiziganismus, antiziganismuskritische Bildungsarbeit und vergleichende Vorurteilsforschung.Die Veranstaltungsreihe ist ein Kooperationsprojekt der Rosa Luxemburg-Stiftung Niedersachsen und des Modellprojekts „Kompetent gegen Antiziganismus – in Geschichte und Gegenwart“ der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten in Zusammenarbeit mit dem AStA Universität Hannover, der Gedenkstätte Ahlem, der Gedenkstätte Bergen-Belsen, der Hochschule Hannover, dem Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover, dem Roma Antidiscrimination Network, dem Roma Center Göttingen, Romane Aglonipe e.V., der Volkshochschule Celle und der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover. Der Flyer mit allen Terminen ist im Internet unter www.vhs-hannover.de/aus-den-programmbereichen/aktuelles/veranstaltungsreihe-75-jahre-ausschwitz-erlass.html zu finden. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.