Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 14.06.2018
- Aus authentischen Quellen lernen
Gymnasium Wilhelm-Raabe-Schule und Stadtarchiv Hannover unterzeichnen Kooperationsvereinbarung
Die Wilhelm-Raabe-Schule und das Stadtarchiv Hannover haben heute (14. Juni) eine Vereinbarung zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit unterzeichnet.
Ziel der Zusammenarbeit ist es, den SchülerInnen die Möglichkeit zu bieten, das Stadtarchiv und seine Bestände kennenzulernen, das Arbeiten mit Originalquellen zu üben und archivische Recherchekompetenz zu erwerben.
Das Stadtarchiv bietet die Chance, mit authentischem Quellenmaterial zur Stadt- und Regionalgeschichte die Vergangenheit und die Grundlagen historischer Forschung greifbar und sichtbar zu machen. „Statt mit vorgegebenen Texten und Fragestellungen wie im gewöhnlichen Geschichtsunterricht arbeiten die Schülerinnen und Schüler hier gewissermaßen ohne Filter und können eigene, oft überraschende Entdeckungen machen und neue Fragen entwickeln und weiterverfolgen“, betonte Martin Thunich, Leiter der Wilhelm-Raabe-Schule.
Die Arbeitsergebnisse sollen schriftlich festgehalten und dem Stadtarchiv (und gegebenenfalls auch der Schulöffentlichkeit) zur Verfügung gestellt werden.
Im Rahmen des zweistündigen Seminarfachs in den Jahrgängen Q1/Q2 können Recherchen für Facharbeiten und Projekte im Stadtarchiv vorgenommen und beratend unterstützt werden. Mögliche Themen sind unter anderem Schulgeschichte, Stadt- oder Stadtteilgeschichte und biografische Recherchen.
„Die Wilhelm-Raabe-Schule Hannover ist mit dem Stadtarchiv auf besondere Weise verbunden, weil die umfangreichen Dokumente ihrer langen Geschichte im Archiv verwahrt und zugänglich gemacht werden“, so Dr. Cornelia Regin, Leiterin des Stadtarchivs Hannover. „Daher freut es mich besonders, dass wir heute diese Kooperationsvereinbarung unterzeichnen.“
Klassenbücher, Jahresberichte und Akten der Schulverwaltung (zum Beispiel über Lehrinhalte, Prüfungen, das Schulgebäude und außerschulische Angebote) von 1852 bis in die jüngere Gegenwart sind überliefert und bieten vielfältige Einblicke in den Schulalltag im 19. und 20. Jahrhundert.
Im vergangenen Winterhalbjahr 2017/18 haben SchülerInnen des Jahrgangs Q2 im Rahmen des Seminarfachs, begleitet von ihrer Fachlehrerin Susanne Baaran und angeleitet von Holger Horstmann, einem Mitarbeiter des Stadtarchivs, über verschiedene Themen der Schulgeschichte der Wilhelm-Raabe-Schule im Stadtarchiv gearbeitet, darunter:
- Kleidung im Kaiserreich
- Schulzahnpflege
- Berufsberatung der Schülerinnen zwischen 1916 und 1936
- Bootshausgemeinschaft hannoverscher Rudervereine e.V.
- Landheimfahrten in der Zeit von 1930 bis 1950
- Abiturprüfung 1939 und heute
- Klassenbücher der 8b von 1938 und der 7a von 1940
- Einfluss nationalsozialistischer Gesetze auf den Schulalltag
- Deutsches „Frauentum“ während des Nationalsozialismus
Einige SchülerInnen haben ihre Arbeitsergebnisse vorgestellt und über ihre Erfahrungen mit dem Arbeiten im Stadtarchiv berichtet.