Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 10.07.2015
Verantwortlich forschen im Dialog mit der Gesellschaft
Hannover beteiligt sich an einem internationalen EU-Projekt zur Wissenschaftskommunikation mit 24 Partnern aus Europa, Asien und Afrika.
Wie sieht eine verantwortungsvolle Wissenschaftskommunikation aus, die zu einem echten Dialog zwischen Hochschulen, Stadtgesellschaft und Politik führt? In welchem Maße kann Wissenschaft auf Erwartungen und Herausforderungen der Gesellschaft eingehen? Dies sind einige der Fragen, die 24 internationale Partner aus Europa, Asien und Afrika mit dem Projekt „Nucleus“ in den nächsten Jahren gemeinsam beantworten wollen.
Gefördert werden sie dabei ab September mit vier Millionen Euro aus Mitteln des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont 2020“. Die Landeshauptstadt Hannover konnte sich für die Projektpartnerschaft qualifizieren, weil sie mit der Initiative Wissenschaft Hannover auf eine mehrjährige erfolgreiche Zusammenarbeit von Hochschulen, Wissenschaft und Stadt zurückblicken kann.
In der Initiative engagieren sich alle hannoverschen Hochschulen, das Fraunhofer ITEM, das Studentenwerk Hannover, die VolkswagenStiftung und die Landeshauptstadt Hannover. Herausragende best-practice-Projekte im Bereich Wissenschaftskommunikation sind dabei das bundesweit einmalige Multimediaportal www.wissen.hannover.de sowie der November der Wissenschaft, mit dem alle zwei Jahre 40.000 Menschen für Forschung und Lehre begeistert werden. „Die Förderung durch das EU-Programm Horizont 2020 ist eine Auszeichnung für die bisherige Arbeit der Initiative Wissenschaft Hannover und zeigt die Vielfalt und Qualität der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Politik in unserer Stadt“, so Oberbürgermeister Stefan Schostok.
Die Landeshauptstadt Hannover ist eine von vier kommunalen Partnern und erhält für ihre Mitarbeit eine Förderung von ca. 42.000 Euro. Zusätzlich werden die Kosten für eine internationale Konferenz zu Wissenschaftskommunikation in Hannover übernommen, die voraussichtlich im Jahr 2017 im Schloss Herrenhausen stattfinden wird.
Der Name des Projekts, „NUCLEUS“ steht für „New Understanding of Communication, Learning and Engagement in Universities and Scientific Institutions”, also für ein neues Verständnis in Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen hinsichtlich Kommunikation, Lernen und Austausch mit gesellschaftlichen Gruppen.
„Unser Konsortium ist sich bewusst, wie ambitioniert das Projekt ist“, sagt Projektleiter Alexander Gerber, Professor für Wissenschaftskommunikation an der Hochschule Rhein-Waal in Nordrhein-Westfahlen: „Immerhin rüttelt unser Projekt an den Fundamenten des heutigen Kommunikationsmanagements in der institutionalisierten Wissenschaft.“ Gerade in Deutschland seien durch die Debatten des vergangenen Jahres die Konflikte und Spannungen deutlich geworden, die Wissenschafts-Marketing und -PR angesichts des Medienwandels heute umtreiben. Ziel des EU-Projekts sei es deshalb, Kommunikationsstrukturen und -prozesse in der Wissenschaft besser auszurichten an den politischen und gesellschaftlichen Erwartungen, wie sie etwa auf europäischer Ebene mit dem Modell „Responsible Research and Innovation“ (RRI) formuliert werden. „NUCLEUS wird das Spannungsfeld systematisch analysieren und transnational vergleichen, Lösungen abwägen und diese sogar prototypisch über Partnerorganisationen in 30 europäischen Testumgebungen ausprobieren”, sagt Gerber.
Von NUCLEUS wird ein Beitrag zur wissenschaftspolitischen Debatte auf europäischer Ebene und in den einzelnen Ländern, einschließlich des künftigen Designs des Forschungsrahmenprogramms „Horizont 2020“ und des Europäischen Forschungsraums EFR, erwartet.
Weitere Informationen sind ab September unter www.nucleus-project.eu zu finden.
Projektkoordinator ist die nordrhein-westfälische Hochschule Rhein-Waal, eine der jüngsten Hochschulen Europas, die bereits bei ihrer Gründung betont interdisziplinär und international konzipiert wurde.
Dieses Projekt wird von der EU-Kommission im Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ unter der Vertragsnummer 664932 gefördert.
Das NUCLEUS-Konsortium besteht aus folgenden Partnern:
Verbände
- Beijing Association for Science and Technology, BAST, China
- European Union of Science Journalists' Association, EUSJA, Finnland
- European Science Events Association, EUSEA, Schweden
Hochschulen
- University of Aberdeen, Schottland
- Universität Bielefeld, Deutschland
- Ruhr-Universität Bochum, Deutschland
- TU Delft, Niederlande
- Dublin City University, Irland
- University of Edinburgh, Schottland
- Ilia State University Tbilisi, Georgien
- Université de Lyon, Frankreich
- University of Malta, Malta
- Nottingham Trent University, England
- Hochschule Rhein-Waal, Deutschland
- University of Twente, Niederlande
Außeruniversitäre Einrichtungen
- Mathematical Institute of the Serbian Academy of Sciences and Arts, Serbien
- China Research Institute for Science Popularization, CRISP, China
Netzwerke und Kommunen
- Stadt Bochum / UniverCity Netzwerk Bochum, Deutschland
- Nottingham City Council, England
- Wissenschaftsstadt Hannover, Deutschland
- South African Agency for Science and Technology Advancement, Südafrika
- Wissenschaft im Dialog (WiD), Deutschland
Wissenschaftskommunikations-Praxis und -Evaluation
- Psiquadro, Italien
- Science View, Griechenland
Pressekontakte:
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