Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
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- 15.07.2015
Abschied von der „Kartoffel“ – Renovierung des Kuppelsaals hat begonnen
(15. Juli 2015) Der Kuppelsaal ist um ein markantes Element leichter: Mit dem heutigen (15. Juli) Abnehmen des rund acht Tonnen schweren Akustikplafonds über der Bühne ist die Renovierung des großen, mehr als hundert Jahre alten Saals im Hannover Congress Centrum (HCC) deutlich wahrnehmbar geworden. Wie geplant hatten am Montag (13. Juli) die Arbeiten begonnen. Die Schwerpunktrenovierung für rund sieben Millionen Euro betrifft die Optik und Akustik im Kuppelsaal und soll Ende Januar des kommenden Jahres abgeschlossen werden. Gleichzeitig wird ein weiterer Teil der historischen Fassade des Kuppelsaals umfassend saniert, auch der Vorplatz vor dem Haupteingang erfährt eine Erneuerung der Oberflächen.
„Die größtenteils aus den 1960er Jahren stammende Inneneinrichtung und Technik bedürfen der Erneuerung. Mit den begonnenen Maßnahmen stärken wir Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Kuppelsaals für die kommenden Jahrzehnte“, sagt die Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette.
Mit dem Ablassen dieses großen Akustikplafonds, im HCC-internen Sprachgebrauch „Kartoffel“ genannt, ist eine im Kuppelsaal optisch sehr wahrnehmbare Konstruktion, die seit 1962 im Haus befindlich war, verschwunden. Hierbei wurde vor dem eigentlichen Ablassen die gesamte im Plafond verborgene Elektrotechnik demontiert. Allein die hier demontierten Kabel, Leuchtmittel, Lautsprecher und Installationsröhren hatten ein Gewicht von gut 800 Kilogramm. "Die neue modulare Technik wird deutlich weniger wiegen und nur bei Bedarf eingesetzt, sodass sich die multifunktionale Einsatzmöglichkeit der Bühnentechnik in erheblichem Umfang erhöht“, erläutert HCC-Direktor Joachim König. Die neue Akustikdecke besteht aus zehn individuell steuerbaren Einzelsegeln, die an die Nutzungsbedürfnisse auf der Bühne angepasst werden können und durch veränderte Wandstrukturen akustisch unterstützt werden.
Gleichzeitig wird die Beleuchtung überarbeitet: Sieben 2,70 Meter hohe und 1,30 Meter breite Leuchter mit insgesamt 1.120 Glühbirnen und 11.000 Kristallelementen werden Stück für Stück demontiert und in einer aufwendigen Arbeit mit LED-Technik energetisch optimiert und hergerichtet, um am Ende der gesamten Renovierung wieder eingebaut zu werden.
Ebenfalls bereits ausgebaut ist die feste Bestuhlung im zweiten Rang. Es handelt sich um 2.000 Sitzplätze, bestehend aus jeweils Sessel- und Lehnenpolstern, mit der dazugehörenden Unterkonstruktion. Weil es sich bei der Gesamtkonstruktion um ein Unikat handelt, war es erforderlich, alles in genauer Reihenfolge zu registrieren und festzuhalten. Bei der Demontage wurden insgesamt 8.000 Befestigungsschrauben mit 16.000 Schraubenmuttern entfernt. Für den Transport der Sessel- und Lehnenpolster sowie der Gestelle wurden insgesamt 62 Paletten benötigt.
Zusätzlich wurden 415 Stufenbeleuchtungen, 62 Fluchtwege- und Sicherheitsbeleuchtungen und 115 Steckdosen demontiert. „Wenn alles entfernt ist, geht es für das HCC-Gebäudemanagement und die beauftragten Unternehmen darum, alle Einzelteile zu sanieren oder zu erneuern und dieses riesige Puzzle bis zur Jahreswende Stück für Stück wieder zusammenzubauen“, fasst Joachim König zusammen.