Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 08.03.2021
- Virtuelle Kurator*innen-Führungen zum inhaltlichen und pädagogischen Konzept am 13. und 14. März:
ZeitZentrum Zivilcourage [Z] feiert digitale Eröffnung am 12. März auf www.hannover.de
Am Freitag (12. März) feiert das ZeitZentrum Zivilcourage [Z] seine digitale Eröffnung auf www.hannover.de/eröffnung-das-z.
Das Programm beginnt um 18 Uhr mit einem Grußwort von Oberbürgermeister Belit Onay und des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Es folgen inhaltliche Einblicke in das [Z] im Gespräch zwischen Oberbürgermeister Belit Onay und Denise M’Baye, Schauspielerin und Sängerin aus Hannover. Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf und das Team der Städtischen Erinnerungskultur sprechen über die Entwicklung des [Z]. Außerdem gibt es einen wissenschaftlichen Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Micha Brumlik, Goethe Universität Frankfurt. Im Anschluss an diese fachliche Einordnung folgen Grußworte von Prof. Detlef Schmiechen-Ackermann, Sprecher des wissenschaftlichen Beirats und Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Ergänzt wird das Programm mit Statements aus der Stadtgesellschaft zum Thema Zivilcourage. Auszubildende des Kulturzentrums Faust e.V. und des MusikZentrums Hannover, die an der Eröffnungsplanung beteiligt waren, steuern einen Beitrag bei. Die Poetry Slammer*innen Ninia LaGrande und Tobias Kunze stellen verschiedene Module des neuen ZeitZentrums der hannoverschen Erinnerungskultur vor. Ein weiterer Höhepunkt ist der Song „Meine Stadt“, den die Musikerin Joy Bogat eigens für das [Z] geschrieben hat. Weitere Musik von hannoverschen Bands und Musiker*innen wie Hagelslag, Passepartout, Emerson Prime und Lars Vogt, Pianist und Dirigent, umrahmen das vielseitige Programm, das von Jan Egge Sedelies moderiert wird. Das (Eröffnungs-)Programm (Dauer etwa 140 Minuten) steht auch nach dem 12. März unter dem genannten Link zur weiteren Verfügung.
Das Programm für den 12. März wurde in den vergangenen Wochen gefilmt und zusammengeschnitten. Dank an alle Beteiligten, besonders die Produktionsfirma d-zentral und die Auszubildenden des Kulturzentrums Faust und des MusikZentrums Hannover.
Am 13. und 14. März werden virtuelle Kurator*innenführungen zum inhaltlichen und pädagogischen Konzept im [Z] angeboten. Bei Interesse bitte unter das-z@hannover-stadt.de anmelden.
Ab dem 15. März bietet das Team vom ZeitZentrum Zivilcourage digitale Einblicke an. Aktuelle Informationen gibt es fortlaufend unter www.hannover.de/das-z. Sobald es die Corona-Lage erlaubt, wird das [Z] für Einzelbesuche und Workshops öffnen.
Zum Konzept des [Z]:
Im Mittelpunkt der Ausstellung des ZeitZentrums Zivilcourage stehen 45 Menschen, die zur Zeit des Nationalsozialismus in Hannover gelebt haben. Angesichts der Tatsache, dass es in wenigen Jahren kaum noch Möglichkeiten geben wird, mit überlebenden Opfern und Täter*innen des Nationalsozialismus ins Gespräch zu kommen, wird das pädagogische Konzept der Ausstellung eine Lücke füllen: Während die schulische Vermittlung von demokratischen Prinzipien oder der Geschichte des Nationalsozialismus bei Kindern und Jugendlichen eher theoretische Grundlagen schafft, soll im ZeitZentrum Zivilcourage die Geschichte der NS-Zeit nah am Lebensweg von Menschen in unserer Stadt vermittelt werden. Die Besucher*innen erkunden die Lebensgeschichten von 45 Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus in Hannover gelebt haben, und stellen sie in den historischen Zusammenhang. Hierbei können die Besucher*innen die Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur am Beispiel einer Biografie, die im Spannungsfeld von „Mitmachen oder widerstehen?“ erforscht wird. Damit die komplette Bandbreite an Verhaltensmöglichkeiten in einer Diktatur abgebildet werden können, erörtert das Ausstellungskonzept zusätzlich die Frage „Bleiben oder gehen?“. Viele Menschen versuchten, sich durch Flucht oder Emigration vor der Verfolgung zu retten, doch die Möglichkeiten waren begrenzt. Die fehlende Bereitschaft anderer Länder, Verfolgte aufzunehmen und die hohen bürokratischen und finanziellen Hürden machten diesen Weg für viele unmöglich. Der biografische Zugang führt die Besucher*innen auf eine Reise durch verschiedene Module.