Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 12.03.2021
- Kraftvoller Neustart:
Zukunftsplan Kultur ist ein Best-of aus der Kulturhauptstadtbewerbung und dem Kulturentwicklungsplan
Hannover positioniert sich mit dem neuen Zukunftsplan als internationale Kulturregion und setzt auf Stadtentwicklung durch Kultur.
„Wir wollen mit Kultur als Motor gesellschaftspolitische Diskussionen initiieren und Innovationen anstoßen.“ Mit diesen Worten kündigt Oberbürgermeister Belit Onay den kraftvollen Neustart Kultur an: „Kultur genießt besondere Priorität.“ Er weist auf die „gute Ausgangslage“ hin: „Die Steigerung des Kulturbudgets ist bereits mit dem Kulturentwicklungsplan beschlossen worden.“
Für den Zukunftsplan Kultur stellt sich die Stadt breit auf und intensiviert die Vernetzung mit lokalen Partner*innen, mit der Region Hannover, mit Hannovers ehemaliger Mitbewerberstadt Hildesheim und dem Land Niedersachsen.
„Zwei kraftvolle Kulturprozesse haben Hannover in den vergangenen Jahren maßgeblich geprägt. Die Kulturhauptstadtbewerbung und der Kulturentwicklungsplan (KEP 2030) haben Visionen für Hannovers Kultur entwickelt, die wir jetzt im Zukunftsplan Kultur verschränkt haben“, erläutert Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf die Kulturvision, an der die Verwaltung in den vergangenen Monaten intensiv, mit viel Energie und vielen Partner*innen gearbeitet hat. „Mit konkreten Projekten und strategischen Zielen senden wir ein klares Signal der Hoffnung und der Unterstützung für die Kultur.“
Der Zukunftsplan Kultur für die Jahre 2021 und 2022, der jetzt der Ratspolitik zur Beratung vorgelegt wird, beinhaltet die ohnehin priorisierten (Modell-)Projekte aus dem KEP wie die Entwicklung von Kulturarealen mit dem Kulturdreieck als Pilotprojekt, dem 10-Punkte-Plan UNESCO City of Music und die Entwicklung des Netzwerks Kulturelle Bildung. Aus der Kulturhauptstadtbewerbung finden sich im Zukunftsplan die Entwicklung einer Kulturregion Hannover, die enge Zusammenarbeit mit der ehemaligen Bewerberstadt Hildesheim sowie die „Methode Agora“ wieder.
Darüber hinaus wird in den nächsten beiden Jahren auch noch an der Umsetzung von weiteren der insgesamt 136 KEP-Maßnahmen gearbeitet, die nicht im Zukunftsplan berücksichtigt wurden.
Der Zukunftsplan Kultur setzt vier Schwerpunkte. Er basiert auf Stadtentwicklung durch Kultur, baut mit der Stärkung und Förderung von starken (Kultur-)Marken die internationale Kulturregion aus, entwickelt die hannoversche Kulturlandschaft strukturell und macht die Kultur fit für das digitale Zeitalter.
Vier Schwerpunkte:
1. Im innerstädtischen Fokus steht die Fortsetzung der Stadtentwicklung durch Kultur. Dabei wird die im KEP 2030 aufgeführte und von den drei Kulturinstitutionen Staatsoper Hannover, Schauspiel Hannover und Kunstverein Hannover initiierte Vision vom Kulturdreieck realisiert. Laura Berman, Intendantin Staatsoper, Sonja Anders, Intendantin Schauspiel, und Kathleen Rahn, Direktorin Kunstverein Hannover, verfolgen mit ihrer Idee die Aktivierung des öffentlichen Raums und werfen die Frage auf, welche Rolle Kulturinstitutionen in den Innenstädten der Zukunft spielen? Das Projekt wird gemeinsam und im engen Dialog mit den anderen Kulturinstitutionen, die im Künstlerhaus angesiedelt sind, verfolgt.
Weitere Kulturareale, die im KEP aufgeführt werden, werden sukzessive weiterverfolgt.
2. Die internationale Kulturregion Hannover baut auf drei Säulen auf:
- Dafür positioniert sich die Stadt als internationale Kulturmetropole und stärkt ihre Highlights und starken (Kultur-)Marken. Dazu gehören unter anderem Projekte der UNESCO City of Music, die Gartenkultur mit den Herrenhäuser Gärten, die Akquise internationaler Kulturfachmessen sowie die Stadt als Aktivistin für große internationale Themen wie Frieden, Menschenrechte, Demokratie.
- Für die Entwicklung der Kulturregion Hannover entwickeln die Stadt Hannover und die Region Hannover gemeinsam mit allen regionsangehörigen Kommunen die Kulturmarke „Kulturregion Hannover“, ein kulturtouristisches Konzept und eine digitale Plattform für alle Kulturaktiven aus Stadt und den anderen Regionskommunen, dem Land Niedersachsen und der Freien Szene. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit in den Bereichen „Hörregion Hannover“ mit dem „International Center of Music & Sounds“ und dem „backwardplayforward“ (Deutsches Zentrum für Musiktechnik) sowie die „Gartenregion Hannover“ weiterentwickelt.
- Bei der Verschränkung der Kulturregion Hannover mit der Kulturregion Hildesheim arbeiten erstmals zwei ehemalige Mitbewerberstädte um den Titel Kulturhauptstadt Europas an gemeinsamen Projekten. Hier soll ein Konzept zur Vermarktung von kulturtouristischen Schwer- und Schnittpunkten der beiden Kulturregionen wie zum Beispiel zur „UNESCO Region“ entstehen. Weitere inhaltliche Anknüpfungspunkte sind die Gartenkultur, Schlösser und Burgen sowie die Bildende Kunst. Daneben soll die Verschränkung durch Performanceräume entlang Verbindungslinien wie Bahnlinien und/oder Wasserstraßen zwischen beiden Regionen sichtbar werden.
3. Strukturentwicklung der Kulturlandschaft
Um sich in Zukunft strategisch und den Interessen ihrer Nutzer*innen einer breiten und vielfältigen Gesellschaft gerecht aufzustellen, baut die Stadt das so genannte Audience Building (Publikumsentwicklung) aus.
Eine strukturelle Neuaufstellung nimmt sich die Kulturverwaltung in folgenden zwei Bereichen vor:
- Museumsentwicklungsplan für den „Museumsstandort Hannover“ und
- die Erarbeitung eines strategischen Konzepts für die Kultur in den Stadtteilen inklusive der Entwicklung eines Konzepts für die Stadtteilzentren.
4. Kultur in Zeiten der Pandemie
Jenseits von Hilfspaketen und digitalen Übertragungsformaten werden neue Formate erarbeitet, um die Kultur fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehören Kulturprojekte im öffentlichen Raum (Kunst, Literatur und Musik) ebenso wie digitale, künstlerische Projekte.
Die Finanzierung:
Der Zukunftsplan Kultur hat ein Volumen von insgesamt 2,1 Mio. Euro. Die Verwaltung finanziert ihren Anteil von 1,16 Mio. Euro aus dem laufenden Kulturhaushalt sowie durch 150.000 Euro aus dem Budget anderer Fachbereiche. Rund 800.000 Euro sollen in Form von Drittmitteln und über gemeinsame Kooperationsprojekte von der Region Hannover, der Stadt Hildesheim und dem Land Niedersachsen sowie weiteren Partner*innen dazu kommen. Erfolgsversprechende Gespräche laufen zurzeit auf allen Ebenen.