Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 03.08.2021
- Was kann Kunst im Stadtraum?
Vermittlungsprogramm „Kunst umgehen“ für Kunst im öffentlichen Raum betrachtet Zusammenhänge zwischen Kunst und Stadtentwicklung
Das Vermittlungsprogramm „Kunst umgehen“ für Kunst im öffentlichen Raum im Auftrag des Kulturbüros der Landeshauptstadt Hannover wird im September in Gesprächen und Performances die mögliche Rolle der Kunst in Stadtentwicklungsprozessen diskutieren. Hier greift das Programm eng ineinander mit dem städtischen Innenstadtdialog, um Fragen zu Zusammenhängen zwischen Kunst und Stadtentwicklung zu stellen: Wie kann die Innenstadt lebendiger und attraktiver werden, vom Durchgangs- zum Aufenthaltsraum? Welche Kunst braucht die Innenstadt? Was kann Kunst zu Stadtentwicklungsprozessen beitragen? Kann sie die besseren Fragen stellen, auf neuralgische Punkte aufmerksam machen? Für Identifikation und Aufenthaltsqualität sorgen? Soll sie konfrontieren oder integrieren?
Bereits im Juli veröffentlichte „Kunst umgehen“ ein Gespräch mit der Hamburger Forscherin Hilke Marit Berger zum Thema „Kunst als gemeinsame Stadtgestaltung“ und ein Gespräch mit der Wiener Künstlerin Barbara Holub, die weltweit Stadtentwicklungsprozesse begleitet – aktuell auch mit dem Projekt „WE PARAPOM!“ anlässlich der Vorbereitungen auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 in Chemnitz. Beide Veröffentlichungen und noch viele mehr sind unter www.kunst-umgehen.digital in einem stetig wachsenden Archiv öffentlich verfügbar.
Und so geht's im September weiter:
Am 1. September folgen unter www.kunst-umgehen.digital vier Statements zur Kunst im Stadtraum als Diskussionsanreiz: Was kann sie? Was soll sie? Die Thesen kommen von Expert*innen aus anderen Städten: Jochen Becker bringt das Thema als Kurator und Publizist aktuell in Berlin voran. Rose Pfister war bis Ende 2020 über 30 Jahre lang für die Kunst im Stadtraum Bremens zuständig. Heike Mutter und Ulrich Genth agieren von Hamburg aus international künstlerisch, Mutter ist dort zudem Professorin an der Kunsthochschule, Genth Mitglied der Kunstkommission. Heinz Schütz beschäftigt sich als Kurator und Publizist unter anderem mit Performance im öffentlichen Raum, er war zudem Vorsitzender der Münchner Kommission für Kunst am Bau.
Am 5. September diskutiert Thomas Kaestle die vier Perspektiven aus Berlin, Bremen, Hamburg und München öffentlich mit interessierten Bürger*innen im Künstlerhaus. Außerdem präsentieren Anna Grunemann und Christiane Oppermann an diesem Tag eine diskursive Performance ihrer Reihe „Sculpture Transfer“ zum Thema „Passagen und Schleusen, Übergangs- und Zwischenräume im Durchgang zwischen Theaterstraße und Schauspielhaushof“ im Haus Theaterstraße 3.
Am 19. September diskutiert der Kunstwissenschaftler Florian Matzner unter www.kunst-umgehen.digital unter anderem sein umfangreiches Projekt „Gegenwarten/Presences“, das er im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung im öffentlichen Raum der Stadt Chemnitz im Jahr 2020 präsentierte. Er lehrt als Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste München, prägte aber auch als Kurator Diskurse um Kunst in öffentlichen Räumen. Schon vor fast 20 Jahren stellte er in einer Bremer Ausstellung fest: „No Art = No City!“ Er ist außerdem Mitglied des Bremer Landesbeirats für Kunst im öffentlichen Raum und des Münchner Programmbeirats für Kunst im öffentlichen Raum.
Zum Programm „Kunst umgehen“:
Seit neun Jahren entwickelt das Team des Vermittlungsprogramms Kunst umgehen“ für Kunst in öffentlichen Räumen im Auftrag des Kulturbüros der Landeshauptstadt Hannover immer wieder neue Formate, um aktuelle Wahrnehmungsanreize zu schaffen.
Die Künstlerinnen Anna Grunemann und Christiane Oppermann sowie der Kulturwissenschaftler Thomas Kaestle bieten dabei nicht nur Überblicke und Detailbetrachtungen zu historischen Objekten in Hannover an, die erlauben, diese Kunst auf neue Weise mit dem eigenen Alltagserleben von Stadt und Gesellschaft zu verknüpfen und so zeitgenössisch zu erleben.
Sie führen auch zahlreiche Gespräche mit Künstler*innen und Expert*innen aus benachbarten Disziplinen, teilen aktuelle Beobachtungen und Überlegungen zu den Zusammenhängen von Kunst in öffentlichen Räumen und fragen mit einem weiten Horizont nach Wegen, das Thema in die Zukunft zu denken.
Kurzform Programm von „Kunst umgehen“ für den Monat September:
nur analog mit besonderem Hinweis, ansonsten digital verfügbar unter www.kunst-umgehen.digital
1. September ab 10 Uhr
„Kunst umgehen“: Forum Innenstadt
Vier Statements aus Berlin/Bremen/Hamburg/München: „Was kann Kunst im Stadtraum?“
Dieses Forum zum Innenstadtdialog präsentiert vier kurze Statements zur Kunst im Stadtraum: Was kann sie? Was soll sie? Die Thesen kommen von Expert*innen aus vier anderen Städten: Jochen Becker bringt das Thema als Kurator und Publizist aktuell in Berlin voran. Rose Pfister war bis Ende 2020 über 30 Jahre lang für die Kunst im Stadtraum Bremens zuständig. Heike Mutter und Ulrich Genth agieren von Hamburg aus international künstlerisch, Mutter ist dort zudem Professorin an der Kunsthochschule, Genth Mitglied der Kunstkommission. Heinz Schütz beschäftigt sich als Kurator und Publizist unter anderem mit Performance im öffentlichen Raum, er war zudem Vorsitzender der Münchner Kommission für Kunst am Bau.
5. September 12 Uhr
„Kunst umgehen“: Kurzbetrachtung
von Anna Grunemann
Die „Kurzbetrachtungen“ sind ein neues Format bei „Kunst umgehen“: Jeweils ein Mitglied des Vermittlungsteams lässt Sie teilhaben an Ideen, Assoziationen, Neuigkeiten und Meinungen zu Kunst in öffentlichen Räumen. Hier ist öffentlicher Raum für individuelle Perspektiven nicht nur auf einzelne Objekte oder Projekte in Hannover und der Welt, sondern auch auf Bezüge, Potentiale oder Defizite.
5. September 13 bis 15 Uhr
analog vor Ort
„Kunst umgehen“: Sculpture Transfer Innenstadt
„Der Durchgangsraum“ (Passage zwischen dem Innenhof des Schauspielhauses und der Theaterstraße im Haus Theaterstraße 3)
In ihren Performances der Reihe Sculpture Transfer fragen Anna Grunemann und Christiane Oppermann regelmäßig nach den Potentialen öffentlicher Räume. Im Rahmen des „Innenstadtdialogs“ thematisieren sie die Funktion von Passagen und Schleusen sowie Übergangs- und Zwischenräumen für die Innenstadt Hannovers. Welche Räume brauchen eine Definition, welche müssen sich als Leerstellen Offenheit und Flexibilität bewahren? Und welche Rolle kann die Kunst dabei spielen? Im Anschluss an die Performance diskutieren die Künstlerinnen das Erlebte und mögliche Bezüge mit ihrem Publikum.
5. September 19 bis 20.30 Uhr
analog im Maestro-Saal im Künstlerhaus
(Es gelten die tagesaktuellen Hygienebestimmungen.)
„Kunst umgehen“: Forum Innenstadt
Diskussion zum Forum „Was kann Kunst im Stadtraum?“
Als Inputs zum hannoverschen Diskurs wird am Anfang das digitale Forum „Was kann Kunst im Stadtraum?“ vier kurze Statements von Expert*innen aus Berlin, Bremen, Hamburg und München zur Kunst im öffentlichen Raum präsentiert. Im Anschluss geht es in dem abendlichen Gespräch um gemeinsame Überlegungen zu folgenden Fragen: Welche Kunst braucht die Innenstadt? Was kann Kunst zu Stadtentwicklungsprozessen beitragen? Kann sie die besseren Fragen stellen, auf neuralgische Punkte aufmerksam machen? Für Identifikation und Aufenthaltsqualität sorgen? Soll sie konfrontieren oder integrieren?
12. September ab 12 Uhr
„Kunst umgehen“: Kurzbetrachtung von Thomas Kaestle
19. September ab 12 Uhr
„Kunst umgehen“: Forum
Positionierungen und Begegnungen
Florian Matzner (München): „Gegenwarten/Presences in Chemnitz“
Der Kunstwissenschaftler Florian Matzner lehrt als Professor für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste München, prägte aber auch als Kurator Diskurse um Kunst in öffentlichen Räumen. Er war unter anderem im Jahr 1997 Projektleiter der „Skulptur.Projekte Münster“, präsentierte 2003 in Bremen die Ausstellung „No Art = No City!“ und leitete in den Jahren 2010, 2013 und 2016 das Projekt „Emscherkunst“ im nördlichen Ruhrgebiet. Zuletzt kuratierte er 2020 das Public-Art-Projekt „Gegenwarten/Presences“ im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung der Stadt Chemnitz. Matzner ist außerdem Mitglied des Bremer Landesbeirats für Kunst im öffentlichen Raum und des Münchner Programmbeirats für Kunst im öffentlichen Raum.
26. September ab 12 Uhr
„Kunst umgehen“: Kurzbetrachtung von Christiane Oppermann
Anhänge
- Foto von einem vergangenen Sculpture Transfer
- Foto von einem vergangenen Sculpture Transfer_1