Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 13.07.2016
August Termine "Kunst umgehen"
Sehr geehrte Damen und Herren,
hier sind für Ihre Veranstaltungskalender die Termine von "Kunst umgehen" im Monat August.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Menge
Mo. 01.08. | 12.30 - 13.00
High Noon - 12.30 mittags
Gespräch über ein Mittagskunstwerk.
Heute: "Majolika-Brunnen" von Hans Poelzig.
Treffpunkt: Emmichplatz, an der Hindenburgstraße.
Teilnahme: 3 €, ermäßigt 2 €, mit HannoverAktivPass frei.
'High Noon – 12.30 Uhr mittags' stellt Ihnen an jedem ersten Montag im Monat in der Mittagspause jeweils eine künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum Hannovers in verdichteter Form vor. Sie stillen Ihr kulturelles Bedürfnis und machen neue ästhetische Erfahrungen. Da 'High Noon' jedes Mal ein anderes Objekt ins Visier nimmt, bewegen sich Fans des Formats – quasi in Zeitlupe – mit der Kunstvermittlung durch das Jahr, die Stadt und die Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum.
Der Majolika-Brunnen (benannt nach der farbig glasierten Keramik, aus der er besteht) wird auch Reese-Brunnen genannt. 1922 wurde er vom Architekten Hans Poelzig (* 1869 in Berlin, † 1935) entworfen und in den folgenden Jahren in Zusammenarbeit mit seiner Partnerin, der Bildhauerin und Architektin Marlene Moeschke-Poelzig, in zwei Exemplaren realisiert. Eines wurde 1928 im Rahmen der Internationalen Gartenbauausstellung in Dresden aufgestellt und später von der Stadt Dresden angekauft. Das zweite Exemplar des Brunnens wurde vom Goslarer Kaufmann Hermann Reese gekauft und auf Anregung seines Schwiegervaters, des Bankdirektors Wilhelm Basse, der Stadt Hannover gestiftet. Dort wurde es im Jahr 1929 am Emmichplatz aufgestellt.
Vom Expressionismus geprägt, machte Hans Poelzig zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Königliche Akademie für Bau- und Kunstgewerbe in Breslau als Direktor zu einer fortschrittlichsten ihrer Art. 1916 wurde er Stadtbaurat in Dresden, 1919 Vorsitzender des Deutschen Werkbundes, in dem er dessen Ausrichtung auf die Neue Sachlichkeit wesentlich mit prägte. 1923 wurde Poelzig Professor an der Technischen Hochschule Berlin, 1926 Vorstandsmitglied im Bund Deutscher Architekten. 1929 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Stuttgart. Für 1936 hatte er geplant, einen Lehrstuhl in Ankara anzunehmen, um den Repressionen des Nationalsozialismus zu entkommen, starb jedoch noch vor der Ausreise. Neben zahlreichen Industrie- und Gewerbebauten erlangte Poelzig 1919 große Bekanntheit durch den expressionistisch geprägten Umbau des Großen Schauspielhauses in Berlin (ab 1947 Friedrichstadtpalast). Außerdem entwarf er Bühnenbilder und Filmszenarien, darunter 1920 die expressionistische Stadtarchitektur in Paul Wegeners „Der Golem, wie er in die Welt kam“.Sa. 6.08. | 17.00 - 18.30
Kunst umgehen: Überblick
Überblicksführung. Heute: Rund um den
Braunschweiger Platz mit Anna Grunemann.
Treffpunkt: Braunschweiger Platz, vor Steinhoff.
Teilnahme: 5 €, ermäßigt 3 €, mit HannoverAktivPass frei.
'Kunst umgehen' bietet Ihnen eine einführende Überblicksführung zur Kunst im öffentlichen Raum in Hannover. Es geht um deren historische Entwicklung und Status Quo, um Fragen nach Zusammenhängen, Räumen, Zwecken, Bedeutungen, Perspektiven und Wahrnehmungsmöglichkeiten. Ein kompakter Spaziergang durch jeweils kurz diskutierte Facetten des Themas.
Diese Tour mit Anna Grunemann beginnt am Braunschweiger Platz, einem Ort, der eher selten thematisierte Objekte auf engem Raum versammelt: Rainer Tappesers "Kepler trifft Kopernikus" als Kunst am Bau für das Gebäude der Firma Steinhoff, WP Eberhard Eggers' "Dicker Mann frisst Maus" als Kunst am Bau für die ehemalige Tierärztliche Hochschule sowie der "BUSSTOP" des international bedeutenden Architekten Frank Gehry.Sa. 13.08. | 17.00-18.30
Kunst umgehen: Sculpture Transfer
Wahrnehmungstour für Entdecker.
Mit Anna Grunemann und Christiane Oppermann.
Treffpunkt: Theodor-Lessing-Platz, vor der Galerie KUBUS.
Teilnahme: frei.
Als kleine Wahrnehmungsschulung ist "Sculpture Transfer" ein alternatives Vermittlungsformat für neugierige Entdecker aller Altersstufen. Die Kunsttour lädt ein, alle Sinne zu aktivieren und die Wahrnehmung im eigenen Handeln zu prüfen und zu schulen. Auf verschiedenen Routen verspricht der künstlerisch initiierte Transfer ungewöhnliche Zugangsweisen und überraschende Annäherungen an den öffentlichen Raum und seine Kunst.So. 28.08. | 15.00–17.00
GPS (52°37‘22,12‘‘N / 9°72‘99,73‘‘O)
Vor Ort mit einem Gast.
Heute: Restaurierung historischer Objekte mit Ewa Kruppa (freie Restauratorin) und Frithjof Peters (Kulturbüro Hannover).
Treffpunkt: Leibnizufer, bei den Nanas.
Teilnahme: frei.
Unser beliebtes Picknick-Format heißt jetzt GPS. Aus diesem Grund finden Sie bei den Terminen auch die genauen GPS-Daten der von uns ausgewählten Picknickorte. GPS sind Veranstaltungen vor Ort an einem Objekt oder Ensemble im öffentlichen Raum Hannovers – intensive Auseinandersetzungen mit der jeweiligen Kunst, ihrer Geschichte, ihrer Wirkung vor Ort und ihren Kontexten. Im Zentrum stehen moderierte Gespräche mit Experten wie zum Beispiel Künstlern, Stadtplanern oder Historikern.
In diesem GPS geht es um die Restaurierung historischer Kunst im öffentlichen Raum. Was ist zu tun, wenn Objekte verschmutzt oder beschädigt sind? Wann besteht Handlungsbedarf? Wie werden sie fachgerecht gereinigt? Und wann reicht Reinigung nicht mehr aus? Was lässt sich restaurieren? Wie originalgetreu ist das möglich? Lässt sich jede Technik und jedes Material nach Jahrzehnten noch exakt wiederholen und besorgen? Wie läuft die Kommunikation mit dem Künstler ab? Wie wird recherchiert? Was bedeutet es, wenn die Gestaltung eines Objektes vollständig überarbeitet werden muss? Was, wenn das Material vollständig ausgetauscht werden muss? Wo hört ein Original auf, zu existieren? Wann handelt es sich um Replik? Wann ist eine Restaurierung sinnvoll? Und wann ist ein Objekt ganz einfach nicht mehr zu retten?
Unsere Gesprächspartnerin ist Ewa Kruppa, die in Hannover freiberuflich als Restauratorin arbeitet. Sie wird unterstützt von Frithjof Peters, der im Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover unter anderem für die Beauftragung von Reinigung und Restaurierung von Kunst im öffentlichem Raum zuständig ist.