Pressemeldung der Landeshauptstadt Hannover
- 16.10.2017
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- Städtische Galerie KUBUS:
Ausstellung „STADT als künstlerisches Material“
Für die Ausstellung „STADT als künstlerisches Material“ vom 28. Oktober bis 26. November im KUBUS haben sich Kirsten Johannsen, Bärbel Schlüter und Birgit Szepanski künstlerisch-forschend aus stadtplanerischer Sicht, aus architektonischer und aus sozialer Sicht mit Hannover auseinandergesetzt. „STADT“ besteht aus einer Vielzahl von sozialen, politischen und architektonischen Räumen, ökonomischen Strukturen, historischen Kontexten und zufälligen Begegnungen. Es geht um spezifische Atmosphären städtischer Räume, um Momente des Dazwischen, um Vorder- und Rückseiten, um das erzählerische Potential urbaner Räume, um Grenzen und um räumliche Zeichnungen, die sich im Stadtraum entwickeln lassen. Zur Eröffnung am Freitag (27. Oktober) um 19 Uhr spricht die Philosophin und Künstlerin Judith Siegmund im KUBUS über künstlerische Forschungsmethoden.
Zur Ausstellung und den Künstlerinnen:
Kirsten Johannsen arbeitet mit Fotografie, Video und partizipativen Anleitungen über das subjektive Erleben des städtischen Raumes. Dabei konfrontiert sie beispielsweise Stadtansichten mit pointierten Begriffen wie „betriebsam“, „sonnig“, „historisch“, etc. In der Serie „pixel places" löst sie die urbane Wirklichkeit regelrecht auf – in grobe Farbraster. Andererseits finden auch hier Zuspitzungen statt, indem die jeweils dominanten Farbwerte für die Pixel gewählt werden. In ihren Stadtreisen fordert sie die BesucherInnen auf, selbst aktiv zu werden und die eigene Stadt neu zu sehen, zum Beispiel mithilfe eines selbst zu bastelnden „urban spotters“.
Bärbel Schlüter forscht an den Grenzen der Städte und erstellt zeichnerische und installative Kartografien, die mit Beobachtungen an konkreten Orten konfrontiert werden. Ihr Thema sind Zwischenräume und Randzonen. Mit Bauplane und Tape umreißt sie Konturen von Städten, macht sie neu sichtbar und nimmt diese wiederum als Ausgangspunkt für eigene Expeditionen. Vor Ort, an den Rändern der „Zivilisation“, erforscht sie mit der Kamera Manifestationen menschlichen Handelns wie ein Vogelhaus an einem Baum oder Bettzeug in einem Fenster, das zum Teil der Fassade wird.
Birgit Szepanski recherchiert Stadtgeschichte(n). Sie fertigt textile Objekte und fotografische Montagen aus Archivmaterial. Ihre Arbeiten kombinieren die gegenwärtige Erfahrung von Stadt mit historischen Bezügen und erzählen diese weiter bis zu fiktiven Fortführungen in Form von Nachbildungen wie Kleidungsstücke. Für Berlin erfand sie den „Helene Nathan Verlag für Urban Studies, zeitgenössische Kunst, Mode, Design und Film“, als Hommage an die gleichnamige Bibliothekarin Helene Nathan (1885-1940). In Form von Publikationen und Tragetaschen wird der Verlag sichtbar gemacht. Auf Stadtspaziergängen werden die Tragetaschen fotografisch dokumentiert und erzählen die Fiktion in den heutigen Stadtraum hinein. Für Hannover werden ortsspezifische Arbeiten auf Grundlage von Materialien aus dem Stadtarchiv entstehen.
Weitere Termine während der Ausstellungszeit:
Am 3. November um 19 Uhr referiert Prof. Dr. Stephan Günzel zum Thema „Theorie und Praxis des städtischen Raums“. Der Philosoph und Raumtheoretiker diskutiert – ausgehend von Henri Lefebvres dialektischem Verständnis urbaner Prozesse – das Spannungsfeld von Konzeptionen und Praktiken des städtischen Raums und zeigt anhand der Geschichte der Stadt die Wechselwirkungen zwischen deren Planung und ihrer Nutzung auf. Berücksichtigt werden hierbei vor allem künstlerische Strategien des Urbanen und virtuelle Erweiterungen des Raums.
Am 24. November um 19 Uhr führt im Rahmen der neuen Reihe IM DIALOG die Architektur- und Kunsthistorikerin Ute Maasberg durch die Ausstellung.
Führungen:
Immer sonntags 15 Uhr
Sehr geehrte Redaktionen,
zur Eröffnung Ausstellung „STADT als künstlerisches Material“ Philosophin und Künstlerin Judith Siegmund am
Freitag (27. Oktober), 19 Uhr, Galerie KUBUS,
Theodor-Lessing-Platz 2,
laden wir Sie und Ihre FotografInnen herzliche ein.
Mit freundlichen Grüßen
Anja Menge
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Projektbeschreibung